Corona-Krise macht Bäckern und Fleischern in Mecklenburg-Vorpommern zu schaffen
Die Bäcker und Fleischer in Mecklenburg-Vorpommern verzeichnen aufgrund der Corona-Krise Umsatzrückgänge. Besonders betroffen sind touristische Regionen. Sie hoffen, dass die Einschränkungen bald zurückgefahren werden können.
Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie treffen auch die Bäcker und Fleischer in Mecklenburg-Vorpommern. Als systemrelevante
Betriebe dürfen sie ihre Läden zwar weiterhin öffnen, doch bei vielen sind die Umsätze dennoch teils stark zurückgegangen. Besonders betroffen sind Betriebe in touristischen Regionen, Innenstädten und Einkaufszentren.
Die 121 Betriebe des Fleischerhandwerks in Mecklenburg-Vorpommern müssen durch die Corona-Krise vorerst auf Einnahmen aus wichtigen Betriebsfeldern verzichten. Ihre Geschäfte seien größtenteils auf die drei Bereiche Catering und Party-Service, Imbiss- und Thekenverkauf ausgerichtet, sagte der Geschäftsführer des Landesinnungsverbands, Torsten Gebhard. «Die Einnahmen aus den ersten beiden Feldern gehen derzeit gegen Null.»
Insbesondere in touristischen Regionen bekommen die Fleischer dies zu spüren. Jens Wollin betreibt eine Fleischerei in Heringsdorf auf Usedom und ist stellvertretender Landesinnungsmeister des Fleischerhandwerks Mecklenburg-Vorpommern. Seine Umsätze seien zwischen 75 und 80 Prozent zurückgegangen, sagte er. Das Geschäft sei stark vom Tourismus abhängig. An seiner derzeitigen Situation würde sich erst wieder etwas ändern, wenn wieder Urlauber auf die Insel kommen würden.
Gleiches gilt für die rund 170 Bäckerbetriebe im Land. Ihnen bereiten die fehlenden Touristen gerade an der Küste ebenfalls Probleme. Auch Läden in den Innenstädten und in Einkaufszentren hätten mit Umsatzeinbrüchen zu kämpfen, sagte Olaf Jaretzke, stellvertretender Vorsitzender des Landesinnungsverbands des Bäcker- und Konditorenhandwerks Mecklenburg-Vorpommern. «Schätzungsweise sind die Umsätze in der Branche durch die Corona-Krise durchschnittlich um etwa 30 Prozent gesunken.»
Fleischerobermeister Wollin musste aufgrund der Corona-Pandemie die Öffnungszeiten verkürzen und Kurzarbeitergeld beantragen. Die staatliche Soforthilfe habe er schon erhalten. Er versucht auch in der Krise optimistisch zu bleiben und hofft auf eine baldige Lockerung der Einschränkungen, damit wieder Touristen an die Ostsee kommen können.
Diese Hoffnung haben auch die Bäcker im Nordosten. Vielen Bäckereien wäre beispielsweise damit geholfen, wenn zumindest wieder teilweise Leben in die Innenstädte zurückkehren würde, sagte Jaretzke.