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21.11.2012 | 06:03 | Chemie-Industrie 

Chemiebranche muss um Wettbewerbsfähigkeit kämpfen

Frankfurt/Main - Die deutsche Chemie-Industrie sieht ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit bedroht.

Chemie-Branche
(c) proplanta
Die Gefahr sei groß, dass Deutschland den über Jahrzehnte erarbeiteten Vorsprung verspiele, erklärte der neue Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), Merck-Chef Karl-Ludwig Kley, am Montagabend im Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten. Konkret verlangte er höhere Investitionen in Bildung, eine «ideologiefreie Industriepolitik» und die Sicherung des freien Welthandels.

Kley beklagte eine wachsende Technologieskepsis in Deutschland, wenn es beispielsweise um den Neubau industrieller Versuchsanlagen gehe, die möglichst nicht im eigenen Hinterhof stattfinden solle. Als Beispiele zu Unrecht angefeindeter Technologien nannte der Merck-Chef die Nanotechnologie und die Gentechnik bei Pflanzen.

Industriepolitisch werde zwischen «guten» und «schlechten» Industrien unterschieden, sagte Kley. Zu den guten würden Solar- und Windkraftunternehmen gezählt, die schlechten seien «die mit den Schloten». Diese würden aber benötigt: «Wir können uns nicht einerseits über steigende Steuereinnahmen, Exporte und Arbeitsplätze freuen und andererseits die Reichsacht über Großanlagen in der Chemie verhängen.»

Auf den freien Zugang zu Rohstoffen seien insbesondere kleine und mittlere Unternehmen angewiesen, sagte Kley. Die großen Betriebe fänden auch in schwierigen Marktlagen Lösungen, während es für die Kleinen schnell ans Eingemachte gehen könne. Der freie Welthandel und der Zugang zu Ressourcen müssten auf der außenpolitischen Agenda ganz oben stehen, verlangte der VCI-Chef. (dpa)
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