agricola pro agricolas schrieb am 12.06.2016 12:01 Uhr | (209) (147) |
Im eigentlichen beruhigt es doch sehr, wenn nachhaltig über viele Dekaden hinweg gewachsene Strukturen im Bauernumfeld in NUR EINER GENERATION nicht durch blindwütigen, extrem egozentrischen Gigantismus innerhalb der Landwirtschaft gnadenlos gänzlich ausgehebelt werden können. Gerade eben denjenigen, die davon am meisten profitieren, dass eben solche „Geschäftsmodelle“ in der Urproduktion NICHT zum übergreifend agrarpolitisch erstrebenswerten Standard „geadelt“ werden können, dürfte das am allerwenigsten ins eigene Bewusstsein vordringen. Ich spreche hier nicht von meinen Bauernkollegen, sondern im Sinne der Vielzahl aller Verbraucher, die so keiner brandgefährlich einseitigen Abhängigkeit jemals unterstehen müssen. Die Urproduktion lässt sich schlussendlich nicht bis in den letzten Exzess hinein solide durchkalkulieren und schon gar nicht in jeder Hinsicht „seherisch“ vorprogrammieren. Eine durchgängig verlässliche Risikomininierung funktioniert hier mit großer Wahrscheinlichkeit in den seltensten Fällen. // Gerade aber jene „überzeugungsgewaltigen“ Protagonisten nun, die dem gesamten Bauernstand in den vergangenen Jahrzehnten ohne Wenn und Aber ihre geradezu fanatisch eifernden WACHSEN-oder-WEICHEN-STRATEGIEN hemmungslos aufoktroyiert haben, werden sich hier keinesfalls einer entsprechenden Verantwortlichkeit stellen. // Schon die Parallelproduktionen "BIO-Nahrungsmittel" und "BIOGAS" innerhalb dieses Konglomerats der KTG Agrar drängen den Verdacht auf, wie sinnhaft, vor allen Dingen glaubwürdig hier das Wort „BIO“ sowohl in die eine wie auch in die andere Richtung umgesetzt werden konnte!? Hoffentlich ist eine entsprechende Plausibilität nicht ähnlich gelagert wie es nun realiter um das äußerst wackelige Renditeversprechen für die unzähligen Shareholder bestellt ist!(?) Wobei gerade letzteren vollumfänglich bewusst gewesen sein dürfte, dass Renditen, angesiedelt bei um die 7% dato, im absoluten Hochrisikosegment einzuordnen sind. Hier nimmt man bewusst „Spielgeld“ in die Hand, „Gier-frisst-Hirn-Kapital“, wo Totalausfälle zumindest nicht ausgeschlossen werden können. // German Pellets, nun unter Umständen KTG Agrar – wer unter unseren Agrargiganten wird wohl der nächste Wackelkandidat sein!? // Es stellt für mich eine grandiose Verantwortungslosigkeit dar, wenn man auch fernerhin an den bisherigen Wachstumsstrategien der vergangenen Dekaden unbeirrt festhalten möchte. Die ganz offensichtlichen Auswirkungen -sowohl ökonomischer als auch, weitaus fataler noch ökologischer Natur,-sind dermaßen gravierend, dass hier die vertretbaren Grenzen längst bereits hochgradig überschritten sind. // Betriebe wie KTG Agrar kommen in der Praxis garantiert kaum mehr ohne Glyphosat zurecht. Gerade die nicht wendende Bodenbearbeitung allerdings, ermöglicht insbesondere durch den Einsatz von Glyphosat, hat die Niederschlagsverdaulichkeit unserer Böden sukzessive erheblich reduziert. Wer das leugnet, lügt für meine Begriffe. Der weit verbreitete Einsatz der Technikgiganten auf unseren Äckern hat negativ komplettierend hier enorme Verdichtungen zur Folge, da die letzten Feinporen hierdurch vollends beseitigt werden. ---Und was dann!!!? - Unsere Natur zeigt die Grenzen hier aktuell sehr eindeutig auf!!! - Auf die wichtigste Ressource des Ackerbauern, unsere Böden, müssen wir ein weit gewissenhafteres Augenmerk richten wollen, im derzeitig ureigenen und ganz besonders im Interesse unserer Kinder und Kindeskinder!!!
Beobachter schrieb am 12.06.2016 09:14 Uhr | (157) (141) |
... wenn da mal kein Insiderwissen im Spiel war: Kurz vor dem Kursabsturz gab es noch eine aufmunternde Pressemeldung: "KTG Agrar hat sich im Jahr 2015 erfolgreich gegen das herausfordernde Marktumfeld in der Landwirtschaft gestemmt"...