Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
26.06.2012 | 09:34 | Agrarspekulationen 

LBBW beendet Agrarrohstoff-Investments

Stuttgart - Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) verzichtet bei ihren Produkten künftig auf Investments in Agrarrohstoffe wie Mais, Weizen, Soja und Kakao.

Agrarrohstoffe
(c) proplanta
«Damit reagieren wir auf die öffentliche Diskussion, inwieweit Investments in Nahrungsmittel ethisch vertretbar sind», erläuterte ein LBBW-Sprecher am Montag. Deshalb würden die beiden Fonds «LBBW Rohstoffe 1» und «LBBW Rohstoffe 2 LS» mit einem Gesamtvolumen von rund 645 Millionen Euro (1. Quartal 2012) umgestellt.

Im Portfolio der Fonds machten Agrarrohstoffe allerdings ohnehin nur einen kleinen Teil aus, sagte der Sprecher weiter. Künftig würden sich die Fonds ganz auf Rohstoffe wie Metalle, Öl und Gas konzentrieren.

Die Fonds sollen vorbehaltlich der aufsichtsrechtlichen Zulässigkeit ab Jahresende ohne Agrarrohstoff-Investments angeboten werden. Der 2008 aufgelegte «LBBW Rohstoffe 1» galt als erster Rohstoff-Fonds nach deutschem Recht. Er sollte vierteljährlich in die zehn aussichtsreichsten Rohstoffe investieren.

Die Verbraucherorganisation Foodwatch begrüßte diesen Schritt. Foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode sagte: «Nach der DekaBank der Sparkassen geht nun auch die Landesbank Baden-Württemberg den einzig richtigen Schritt und steigt aus den unverantwortlichen Geschäften auf Kosten der Ärmsten aus.» Nun müssten auch die genossenschaftlich organisierten Volks- und Raiffeisenbanken nachziehen.

Auch für die Deutsche Bank, die immer noch zögere und bis zum Jahresende eine Studie zu den Auswirkungen der Nahrungsmittel-Spekulation vorlegen wolle, sollten die Reaktionen von DekaBank und LBBW ein klares Signal sein, sagte Bode. «Angesichts der erdrückenden Belege für die Schädlichkeit der Nahrungsmittel-Wetten gibt es nur eine richtige Konsequenz - aussteigen.»
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein