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25.03.2018 | 09:00 | Geschäftszahlen 

Nufarm meldet rückläufige Einnahmen in Europa

Melbourne/Düsseldorf - Trotz gestiegener Umsätze und Bruttogewinne hat der weltweit tätige Pflanzenschutzmittelhersteller Nufarm im ersten Geschäftshalbjahr 2017/18 starke Gewinneinbußen hinnehmen müssen.

Nufarm
(c) Nufarm
Dazu trugen nach Angaben des Unternehmens gestiegene Kosten bei, verursacht durch den Ausbau eines Werks in Australien und schwierige Marktbedingungen in Brasilien. Abgesehen davon sank aber auch das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in mehreren Regionen deutlich, vor allem in Europa, Australien und Neuseeland.

Die Erlöse stiegen im Zeitraum August 2017 bis Januar 2018 gegenüber der Vorjahresperiode insgesamt um 7,4 % auf 1,46 Mrd. A$ (0,91 Mrd. Euro); das EBIT verringerte sich dagegen um 11,8 % auf 74,96 Mio. A$ (46,86 Mio. Euro) und der Nettogewinn nach Steuern nahm um gut 40 % auf 11,96 Mio. A$ (7,48 Mio. Euro) ab. Den relativ betrachtet stärksten Ergebniseinbruch verbuchte Nufarm mit einem Minus von fast 72 % auf 2,49 Mio. A$ (1,56 Mio. Euro) in Europa, obwohl der Umsatz hier im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14,7 % auf 173,06 Mio. A$ (108,20 Mio. Euro) zulegte.

Allerdings werden laut Konzernangaben üblicherweise 90 % der Einnahmen in der zweiten Hälfte des Firmenjahres erzielt. Der Rückgang sei auf Unterbrechungen in der Produktion und negative Währungseinflüsse zurückzuführen. Allein die Markenprodukte schlugen Nufarm zufolge mit einem Umsatzzuwachs von 5 % zu Buche; starke Ergebnisse lieferten laut Bilanzbericht vor allem MCPA und das Glyphosat-Gemisch „Kyleo“. In Kernländern wie Deutschland, den Benelux-Staaten, Italien, Spanien und Rumänien seien solide Absatzzahlen verzeichnet worden, während man in Frankreich und der Türkei mit schwierigen Zulassungs- und Marktbedingungen zu kämpfen gehabt habe. Mit den Übernahmen der neuen Portfolios von Adama, Syngenta und FMC sieht Nufarm den Grundstein für ein weiteres Wachstum in Europa gelegt.

Um mehr als ein Viertel verbessert haben sich die Erlöse und das EBIT in Nordamerika, und zwar auf 371,74 Mio. A$ (232,41 Mio. Euro) beziehungsweise 22,43 Mio. A$ (14,02 Mio. Euro). Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres rechnet die Konzernspitze mit besseren Geschäftsbedingungen in Australien und Europa. Der Auftrieb in Nordamerika werde voraussichtlich weiter anhalten, während in Lateinamerika Gegenwind zu erwarten sei.

Ankäufe steigern die Wettbewerbsfähigkeit

Nach dem nun abgeschlossenen Erwerb von mehr als 50 Formulierungen wird Nufarm die neu übernommenen Produkte nach eigenen Angaben in das europäische Bestandsportfolio integrieren. Der Hersteller beabsichtigt auf diese Weise, sein Sortiment an Pflanzenschutzmitteln und Kernkulturen wie Getreide und Mais sowie Bäume, Kartoffeln, Wein, Gemüse und Raps als wichtiges Marktsegment zu vergrößern.

„Wir wollen unsere Kunden beim Anbau unterstützen, und mit dem Erwerb dieser Formulierungen haben wir unsere Bandbreite an innovativen Lösungen erweitert“, kommentierte der General Manager von Nufarm Europe, Hugo Schweers, den Abschluss der Akquisitionen. Ziel sei es, den europäischen Erzeugern und Landwirten innovative Lösungen für den Pflanzenschutz an die Hand zu geben.

Schweers wies darauf hin, dass das aktuelle Nufarm-Portfolio nun durch etablierte Markenprodukte und wichtige Wirkstoffe wie Acetamiprid, Trinexapac und verschiedene Tebuconazol-Mischungen ergänzt werde. Der Konzern werde aber auch weiterhin in die Entwicklung neuer Lösungen für den künftigen Bedarf von Erzeugern investieren. „Wir werden intensiv daran arbeiten, neue innovative Produkte auf den Markt zu bringen; einige durchlaufen bereits das offizielle Zulassungsverfahren“, berichtete der Manager. Für einen erfolgreichen Anbau benötigten die Kunden clevere, verlässliche und preiswerte Produkte sowie einen guten Service und Techniksupport; dies sei der Schwerpunkt von Nufarm.

Umrechnungskurs: 1 A$ = 0,6252 Euro
AgE
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