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22.01.2010 | 05:41 | Grüne Woche 2010 

BDL-Junglandwirtekongress: "Die Welt gehört Euch - greift zu!"

Berlin - „Behaltet Eure Kosten im Blick, überprüft die Prozesse in Euren Betrieben und entdeckt neue Standbeine - setzt auf Eure persönlichen Stärken!“

Agrar Tagung
(c) proplanta
Dieser Appell von Anne Hartmann, der Vorsitzenden des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL), galt in erster Linie den anwesenden JunglandwirtInnen, die neben weiteren Gästen der Einladung von BDL und Deutschem Bauernverband (DBV) zum Junglandwirtekongress auf der Grünen Woche gefolgt waren. Am vergangenen Montag diskutierten ExpertInnen aus Landwirtschaft, der verarbeitenden Wirtschaft und Handel unter dem Motto „Nicht ohne… Verbraucher, Märkte, Preise und uns JunglandwirtInnen!“ im Dachgartenfoyer des ICC Berlin über die aktuellen und zukünftigen Markt- und Preisentwicklungen in der Landwirtschaft sowie über die Zusammenarbeit der Marktpartner in der Produktionskette vom Erzeuger bis zum Verbraucher.

Nach einer kurzen Begrüßung des BDL-Vorsitzenden Gunther Hiestand eröffnete DBV-Präsident Gerd Sonnleitner den Kongress und forderte die jungen LandwirtInnen auf, sich trotz der zunehmenden Marktschwankungen dem Wettbewerb zu stellen: „Jugend ist Zukunft. Die Welt gehört Euch – greift zu!“

Der Eröffnung folgte ein Vortrag von Manfred Rinderer, dem Geschäftsführer AMI Agrarmarkt Informations-Gesellschaft, zum Thema „Marktsituation - Zukunft auf den Märkten“. Rinderers Fazit: „Eine fundierte Marktinformation wird zunehmend wichtiger für den wirtschaftlichen Erfolg. Auf den Agrarmärkten werden zukünftig die Faktoren Bevölkerungswachstum, veränderte Ernährungsgewohnheiten und der Klimawandel entscheiden.“

Die anschließende Podiumsdiskussion eröffnete der BDL mit einem Trailer: In einer kleinen Umfrage war bei den VerbraucherInnen nachgehakt worden, worauf sie beim Einkauf achten und welche Bedeutung Landwirtschaft in Deutschland noch habe. Auf dem Podium diskutierten Anne Hartmann, Manfred Rinderer, der Wirtschaftspsychologe Carl Vierboom, Dr. Heinz Schweer (VION Food Group), Franz-Martin Rausch (Hauptverband des Deutschen Einzelhandels) und Gerrit Oltmanns (Turm-Sahne GmbH). In der Diskussion zeichnete sich eine deutliche Mehrheit der Meinungen für Regionalität ab, um die heimische Landwirtschaft und Wirtschaft zu unterstützen sowie Arbeitsplätze zu erhalten. In Zeiten der Globalisierung werde der regionale Aspekt als Gegenstück umso wichtiger – dies sei eine Chance für junge LandwirtInnen, aber auch für die verarbeitenden Betriebe sowie für den Handel. Das Fazit der Diskussion lautete denn auch: Es gibt verschiedene Absatzwege, die Regionalität erlebt einen Aufschwung, aber auch der Export ist wichtig für die Wirtschaft. Trotz dieser positiven Signale existiert weiterhin der Wunsch der VerbraucherInnen, ein Schnäppchen mitzunehmen.

„Hier müssen wir mit unserer Kommunikation ansetzen“, so Anne Hartmann. „Qualität und Arbeit haben ihren Preis. Die Gesellschaft muss umdenken und den Wert von Lebensmitteln erkennen.“

Der BDL setzt in seiner neuen Kampagne „(B)isst Du billig?“ auf diese Kommunikation mit VerbraucherInnen, um den Dialog zu fördern und ein neues Bewusstsein für den Wert von Arbeit und Lebensmitteln zu schaffen. (bdl/dbv)
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