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20.10.2018 | 08:04 | Kürbissaison 

Herbst in der Küche: Kürbis und Co.

Berlin - Das Fest der Geister und Gespenster ist einer der beliebtesten Bräuche in den USA.

Kürbissaison
Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür und wenn am Halloween-Abend die kleinen Geister um die Häuser schleichen, schmeckt nichts besser, als eine leckere Kürbissuppe. (c) proplanta
Vorzugsweise Kinder wandern am Abend vor Allerheiligen – verkleidet als Hexen, Untote oder Mumien – durch von Kürbis-Fratzen erleuchtete Vorgärten, um an Haustüren, die zu mit Spinnweben und gespenstischen Motiven dekorierten Häusern gehören, „Süßes oder Saures“ zu verlangen.

Was für viele Europäer ein obskurer, tief in der amerikanischen Gesellschaft verwurzelter Brauch ist, hat seine Ursprünge aber eigentlich ganz woanders. Denn die gehen wohl auf die Iren zurück, die Halloween als Einwanderer mit nach Amerika brachten und dort weiterentwickelten.

Wie Deutschland das Gruseln lernte



Was in den USA schon lange Tradition hat, findet auch hierzulande mehr und mehr begeisterte Anhänger. Ende der 1990er griffen die Medien erstmals das amerikanische Phänomen auf und brachten damit den Stein ins Rollen. Innerhalb nur weniger Jahre etablierte sich Halloween als neuer, willkommener Anlass zum Feiern.

Selbst wenn Halloween für so manchen immer ein dubioser, aus den USA importierter Brauch bleiben wird, Kinder und Jugendliche feiern die Nacht vor Allerheiligen immer öfter mit Streifzügen durch die Nachbarschaft oder gespenstischen Gruselpartys und ausgehöhlten Kürbissen.

Die neu entdeckte Liebe zum Kürbis



Spätestens seit dem Halloween in Deutschland angekommen ist, landen immer mehr Kürbisse als Leckerei auf dem Teller oder als Schnitzkunstwerk vor der Haustür. Das spiegelt sich nicht zuletzt in den wachsenden Anbauflächen wider. 2017 waren die mit fast 4.500 Hektar so groß wie nie zuvor.

Allein gegenüber 2016 sind 12% bzw. knapp 500 Hektar dazugekommen. Im Ländervergleich liegt Nordrhein-Westfahlen vor Bayern gefolgt von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, die fast gleichauf liegen. Mit einer Rekordernte von über 92.000 Tonnen konnte Deutschland im vergangenen Jahr rund 90% seines Bedarf aus eigenem Anbau zu decken.*

Lukullische Zahlen, Daten & Fakten



Dass Kürbis ein Trendgemüse mit steilem Aufwärtstrend ist, zeigen vor allem die Verbrauchszahlen. 2017 lag die Einkaufsmenge von Kürbis pro Privathaushalt bei fast 1 Kilo. Im Vorjahr waren es noch 0,78 Kilo und 2013 nur 0,58 Kilo. Die Kürbisgewächse – zu denen neben den klassischen Kürbissen auch Zucchini, Gurke und Wassermelone gehören – werden besonders gerne in der kalten Jahreszeit gegessen.

Genau dann, wenn das leuchtend orange Gemüse Saison hat. Die erstreckt sich üblicherweise von September bis in den Dezember. Besonders beliebt ist das schmackhafte Herbstgemüse in der klassischen Kürbissuppe. Die wärmt nicht nur herrlich bei kalten Temperaturen, durch die Zugabe von Ingwer entsteht eine angenehme Schärfe, die den nussigen Geschmack von Kürbis perfekt unterstützt.*

(*Quelle: AMI Analyse auf Basis GfK Panel)

Vielseitig und abwechslungsreich



Ob Hokkaido, Butternut, Halloween oder Feldkürbis, Muscat oder Spaghettikürbis, die Sortenvielfalt von Kürbissen ist riesig.

Hokkaido – Besonders beliebt ist der Hokkaidokürbis. Er ist mit 0,5 bis 1,5 Kilo deutlich leichter als seine Kollegen und eignet sich somit auch für kleine Haushalte. Außerdem lässt er sich besonders leicht verarbeiten. Das mühselige Entfernen der Schale kann man sich sparen. Die ist beim Hokkaido so dünn, dass sie beim Kochen weich wird und mitgegessen werden kann. Der Geschmack erinnert an Esskastanien. Gewürzt mit Ingwer und Chili kommt das Aroma am besten zur Geltung. Besonders gut eignet er sich für Suppe, Püree, Risotto oder Kürbiskuchen.

Butternusskürbis – Ganz oben in der Beliebtheitsskala rangiert auch der Butternusskürbis. Seine buttrige Konsistenz und sein Geschmack machen ihn zu einem Allrounder, der als Suppe, gebraten oder im Salat schmeckt.

Spaghettikürbis – In der Low Carb Küche ist der Spaghettikürbis eine echte Alternative zu Nudeln. Sein Fruchtfleisch lässt sich nach dem Garen einfach in dünne Streifen, ganz wie Nudeln zerteilen.

Feldkürbis – Zum Schnitzen und aushöhlen für den typischen Halloweenkürbis eignet sich am besten der Feldkürbis. Er ist groß und äußerst stabil. Sein Fruchtfleisch ist recht faserig und nicht zum essen geeignet. Dafür lassen sich aber seine Kerne ausgesprochen gut rösten.

Einkauf und Lagerung



Von außen ist es nicht immer leicht zu erkennen, ob ein Kürbis schon genießbar ist. Deswegen helfen ein paar Merkmale, um zu erkennen, welcher Kürbis reif für den Topf ist. Die Schale sollte orangerot sein und keine grünen Stellen haben – Ausnahme sind grüne Kürbissorten. Der Stiel sollte trocken, holzig und von bräunlicher Farbe sein.

Beim Eindrücken des Stiels darf keine Flüssigkeit austreten. Zusätzlich hilft der Klopftest. Klingt der Kürbis hohl, ist er reif und kann verzehrt werden. Übrigens: Unversehrte Kürbisse lassen sich an einem kühlen und dunklen Ort über mehrere Monate lagern. Das optimale Gemüse also für die Vorräte im Winter.
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