Der Chef der Verbraucherorganisation Foodwatch, Thilo Bode, forderte in der Zeitung, zu stark belastete Ware müsse vom Markt genommen werden. Die Behörden ließen den Verkauf der besonders bei Türken beliebten Schafleber trotz Überschreitungen der Dioxin-Grenzwerte zu. Nach Angaben des Bundesinstituts war in 94 Prozent von 140 Leberproben aus sechs Bundesländern mehr des als krebserregend geltenden Stoffs enthalten als von der EU erlaubt, so die Zeitung (Freitag). Das Bundesinstitut empfahl deshalb, keine Schafleber zu essen.
Die Belastung mit Dioxin und der ebenfalls gefährlichen Industriechemikalie PCB sei «in den meisten Proben sehr hoch», heißt es in dem Instituts-Gutachten, das der Zeitung vorliegt. Die Behörden müssten Schafleber stärker kontrollieren und gegen die Hersteller vorgehen.
Foodwatch reichen indes Warnungen vor dem Verzehr nicht, weil sie nicht genügend bekannt seien. «Die Untätigkeit der Behörden ist ein richtiger Skandal», sagte Bode. Ein Instituts-Sprecher sagte: «Wir dürfen gar keine Verbotsempfehlungen aussprechen.» Zuständig seien die betroffenen Länder und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. (dpa)