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08.02.2015 | 00:14 | Ratgeber Einbruch 

Wohnen Sie wirklich sicher? Das 1 x 1 zum Einbruchschutz

Stuttgart/Hohenheim - Alle 2 Minuten wird in Deutschland eingebrochen. Damit ist die Einbruch- und Einbruchdiebstahl-Kriminalität in Deutschland erschreckend hoch. Im Jahr 2013 stieg die Zahl der Einbrüche um 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Einbruchversuch - Sicherheitsglas
Dabei ist die Gefährdung in der dunklen Jahreszeit von Oktober bis März am höchsten. Fast zwei Drittel der 149.500 Fälle (einschließlich der Einbruchsversuche) von  Wohnungseinbruchdiebstählen im Jahr 2013 ereigneten sich in den Abendstunden oder nachts. 

Während 1993 lediglich 28,3 Prozent der Einbrüche im Versuch stecken blieben, betrug der Versuchsanteil im Jahr 2013 bereits 40,2 Prozent. Weit über ein Drittel (43,3 Prozent) aller Wohnungseinbrüche wurden während des Tages begangen. In Wirklichkeit dürfte diese Zahl aber höher liegen, da bei Wohnungseinbrüchen die genaue Tatzeit meist nicht rekonstruierbar ist. Die meisten Tageswohnungseinbrüche ereignen sich in Großstädten. In Gemeinden über 100.000 Einwohner wohnen 30,8 Prozent der Bevölkerung, dort werden aber 50 Prozent aller Wohnungseinbrüche und 56,4 Prozent der Tageswohnungseinbrüche begangen.

Besonders Elektrogeräte wie Flachbildfernseher, Laptops oder Smartphones werden häufig geklaut. Doch nach wie vor sind auch Schmuck, Erbstücke und Bargeld beliebt. Pro Einbruch entsteht so im Durschnitt ein Sachschaden in Höhe von 3.300 Euro. Bei 150.000 Einbrüchen im Jahr 2013 beziffert sich der Verlust auf über 480 Millionen Euro. Dabei liegt der emotionale Schaden der Einbruchs-Opfer meist weit höher als der Verlust der Sachwerte. Weil Fremde in ihren geschützten Bereich eingedrungen sind fühlen sich die Bewohner in ihren Wohnungen nicht mehr wohl.

Beim Laden-Diebstahl sehen die Täter das Diebesgut oft nur als eine Art Belohnung oder "Gratis-Geschenk". Wissenschaftliche Studien belegen jedoch, dass es beim Einbruch in privates Eigentum meist um mehr geht. Doch viel wichtiger als die Psyche des Einbrechers zu verstehen, ist sich vor diesem zu schützen. Und dabei helfen schon kleinste, erschwerende Maßnahmen. Denn: Bei einem Einbruch muss es schnell gehen. Kommt der Täter nicht innerhalb von zwei bis fünf Minuten in das Gebäude, so belegen Polizeistatistiken, bricht er die Tat in der Regel ab und sucht sich ein neues Objekt der Begierde. Etwa 85 Prozent der Täter werden nie gefasst.

Eingebrochen wird meist über leicht erreichbare Fenster und Wohnungs- bzw. Fenstertüren. Vorhandene Sicherungen und eine aufmerksame Nachbarschaft helfen daher, den Einbrecher in die Flucht zu schlagen. Aber Vorsicht, laut Stiftung Warentest sind viele Nachrüstprodukte von Profis leicht zu knacken, und angegebene Widerstandsklasse halten oft nicht, was sie versprechen.

Ob ein Grundstück für Einbrecher einladend wirkt, hängt von der Gestaltung des Außenbereichs ab. Guter Einbruchsschutz beginnt nicht am Haus sondern schon auf dem Weg zum Haus.



Interaktive Karte: Anbieter von Sicherheitstechnik und Experten für Einbruchschutz

Außenbereich richtig gestalten



Sträucher und Bewuchs schützen vor dem ungewollten Blick des Nachbarn, doch die Bepflanzung schützt auch potenzielle Einbrecher davor, gesehen zu werden. Daher gilt: zu dichte Bepflanzung im Eingangsbereich vermeiden!

Zäune und Stachelhecken bilden eine erste Barriere gegen ungebetene Gäste. Gartentüren, Hof- und Garagentore sollten allerdings auch dann abgeschlossen werden, wenn die Bewohner zuhause sind. Ein selbst schließendes Gartentor ohne Klinke oder mit elektrischem Türöffner sind erste Schutzmaßnahmen gegen Langfinger.

Um zu erkennen, ob Besuch willkommen ist oder nicht, bietet sich die Installation einer Türsprechanlage am Gartentor an. Des Weiteren kann eine Kamera ungebetene Gäste frühzeitig erkennen. So können die Bewohner bequem von drinnen entscheiden, wer eintreten darf und wer besser draußen bleiben sollte.

Auch herumstehende Mülltonnen, Gartenmöbel, Leitern oder Bäume in direkter Nähe zum Haus werden von Einbrechern gerne als Steighilfen genutzt. Ein Rundgang um das Grundstück lohnt sich zur Schwachstellenanalyse, um Gefahrenzonen zu finden und zu eliminieren.

Wenngleich viele Einbrüche tagsüber geschehen: Gerade in der dunklen Jahreszeit wirkt Licht auf Einbrecher abschreckend. Sind Bereiche, an denen potenziell eingebrochen werden könnte beleuchtet, wirkt das zwar abschreckend – ersetzt aber keinen technischen Einbruchsschutz. Das Licht kann durch Bewegungsmelder automatisch ein- und ausgeschaltet werden. Abschließbare Außensteckdosen schützen zudem vor Stromdieben.

Die Garage stellt eine besondere Gefahrenzone dar, vor allem wenn sie mit einer Tür in das Wohnhaus verbunden ist. Einbrecher vermuten oft eine solche Verbindungstür in das Wohnhaus und brechen daher auch in Garagen ein. Garagenfenster sind ebenfalls beliebte Einstiegsoptionen. Ein einbruchhemmendes Garagentor, nach der bis September 2011 gültigen DIN V ENV 1627 (mindestens der Widerstandsklasse (WK) 2), stellt einen guten Einbruchschutz dar (Quelle: k-einbruch). Sind Garage und Wohnhaus durch eine  Brandschutztür verbunden, dürfen nachträglich keine Veränderungen vorgenommen werden - auch wenn dies einbruchhemmend wäre. Eine Multifunktionstür kann aber vor Brand schützen und zugleich einbruchhemmend wirken.
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