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Erst vor anderthalb Wochen starb in Hamburg ein sechsjähriges Mädchen an den Folgen von Ehec - nun sind zwei weitere Kinder in der Stadt an dem Darmkeim erkrankt. Dem elfjährigen Gymnasiasten und dem dreijährigen Kind gehe es aber schon wieder besser, sagte ein Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde am Dienstag. Warum gerade im Bezirk Altona drei Kinder innerhalb kurzer Zeit erkrankten, ist noch offen. «Wir versuchen, eine Erklärung zu finden.» Die Infektionsquellen würden gesucht, Laboranalysen sollen den Erregertyp feststellen. «Aufregung bringt uns nicht weiter. Es geht jetzt darum, alle zu informieren», sagte der Sprecher.
Grund für die Häufung könnte nach seinen Worten sein, dass die Sensibilität in der Region erhöht ist, mehr Leute zum Arzt gehen und es demnach mehr Befunde gibt. Voraussichtlich werde die Zahl deshalb noch weiter ansteigen. Eine Ehec-Infektion kann symptomlos verlaufen, aber auch Durchfälle auslösen, die blutig sein können.
Bei den Neuerkrankten wurde anders als bei dem gestorbenen Mädchen kein hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) - die schwere Verlaufsform einer Ehec-Infektion - diagnostiziert. «Der tragische HUS-Fall ist also weiterhin ein Einzelfall», sagte der Behördensprecher.
Die Verunsicherung der Eltern in Hamburg ist dennoch groß. Die Erinnerungen an die Epidemie im Frühsommer 2011 ist noch frisch, damals starben deutschlandweit 53 Menschen an dem aggressiven Lebensmittelkeim. Der Ehec-Experte Helge Karch hatte am Wochenende davor gewarnt, den Tod der Sechsjährigen an dem Darmkeim in Hamburg als Einzelfall zu beurteilen. «Gerade in der kalten Jahreszeit haben sich Ehec-Ausbrüche in Deutschland oft über viele Wochen hingezogen», sagte der Direktor des Instituts für Hygiene in Münster dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel». (dpa)