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25.01.2021 | 03:23 | Forstwirtschaft 

Forstreform in Brandenburg: Weniger Mitarbeiter - weniger Reviere

Potsdam - Brandenburgs Forstminister Axel Vogel (Grüne) will mit einer Forstreform Waldumbau und Klimawandel angehen - nach den Plänen soll die Zahl der Mitarbeitenden reduziert und Reviere zusammengefasst werden.

Waldbau in Brandenburg
(c) proplanta
«Ich bin überrascht, als Antwort auf den Klimawandel weniger Reviere vorzusehen», sagte Uwe Engelmann, Landesvorsitzender des Bundes Deutscher Forstwirte, am Sonntag. Riesengroße Forstämter seien nicht zielführend. «Die Aufgaben werden komplizierter und mehr, aber warum sind dafür weniger Leute vorgesehen?» 

Nach dem vom Ministerium in Auftrag gegebenem Gutachten scheidet rund die Hälfte der derzeit etwa 1.420 Mitarbeitenden bis zum Jahr 2030 aus. Das Papier schlägt eine neue Mitarbeiterzahl von 1.280 vor. 340 Waldarbeitende sollen im Landesdienst bleiben. Sie sollen beim Waldumbau, in der Waldpflege und Holzernte eingesetzt werden, den Waldschutz und die Waldpädagogik unterstützen. Aufstiegschancen sollen verbessert werden. Die derzeit 14 Landeswald-Oberförstereien sollen erhalten bleiben, die derzeit 160 Reviere sollen in 139 zusammengefasst werden.

Gregor Beyer, Landesvorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Brandenburg, will sich mit seiner Meinung über die Reform noch zurückhalten, bis er das Gutachten gesehen hat - das Papier soll im Februar vorgestellt werden - er sieht die Reduzierung beim Personal jedoch kritisch. «Mehr Aufgaben, weniger Personal, das kann uns nur durch eine intelligente Struktur gelingen, diesen Widerspruch aufzulösen.»

«Man muss sich da natürlich fragen, ob die Arbeit zu realisieren ist und eines der waldreichsten Bundesländer am Ende nicht die schlechteste Personalausstattung hat», sagte BUND-Landesvorsitzender Carsten Preuß. «Wir haben erhebliche Waldschäden. Wir brauchen eine neue Waldpolitik. Die Grundsatzfrage ist, wie wir es schaffen, den Wald in den nächsten Jahrzehnten durchzubringen.»
dpa/bb
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