Wälder in NRW werden älter und vielfältigerOlpe - Die Waldfläche in Nordrhein-Westfalen hat zugenommen, die Wälder werden älter und vielfältiger: Das zeigen die Ergebnisse der 3. Bundeswaldinventur für Nordrhein-Westfalen, die Umweltminister Johannes Remmel gestern bei Olpe im Sauerland vorgestellt hat. |
(c) proplanta Danach ist die Waldfläche in NRW in den letzten zehn Jahren leicht um rund 11.000 Hektar gestiegen. Der Anteil der Laubwälder beträgt nunmehr 57 Prozent. Die Bäume sind im Schnitt 75 Jahre alt und somit durchschnittlich sechs Jahre älter als noch vor zehn Jahren.
Alle zehn Jahre werden die Wälder der Bundesrepublik Deutschland nach einem statistischen Verfahren analysiert. Die Bundeswaldinventur ist eine Gemeinschaftsaufgabe des Bundes und der Länder und bietet einen wichtigen Einblick in die Struktur der Wälder. Die Ergebnisse der 3. Bundeswaldinventur hat heute Vormittag das Bundeslandwirtschaftsministerium veröffentlicht. Es handelt sich im Wesentlichen um eine quantitative Inventur.
Die wichtigsten Ergebnisse der Bundeswaldinventur für NRW:
- Die Waldfläche in NRW ist gewachsen.
Rund 11.000 Hektar Wald sind in den vergangenen zehn Jahren neu dazugekommen. Die Gesamtwaldfläche in NRW beträgt knapp 910.000 Hektar. Damit gilt NRW im bundesweiten Vergleich als waldarmes Land. 27 Prozent unserer Landesfläche sind bewaldet. Im Bundesdurchschnitt sind es 32 Prozent.
- Der Wald in NRW wird vielfältiger.
Die Fichte bleibt weiter die dominierende Baumart (30 Prozent). Allerdings hat der Anteil der Fichtenfläche in den letzten zehn Jahren um knapp sechs Prozentpunkte abgenommen. Dieser Rückgang ist vor allem zugunsten von Laubhölzern erfolgt, unter anderem Buche, Eiche und Birke. Ursachen für die Abnahme der Fichte in NRW sind zum einen der Orkan Kyrill im Jahre 2007, zum anderen gezielte forstpolitische Maßnahmen, um den Laubwaldanteil zu erhöhen. Durch diese Strategie haben sich Reinbestände von Nadelhölzern deutlich reduziert und die Flächen mit mehreren Baumarten erhöht. Der Wald in NRW ist somit vielfälter geworden.
Zudem gibt es in den Wäldern deutlich mehr Totholz aus abgestorbenen Bäumen oder Teilen von Bäumen. Totholz ist für viele Arten, insbesondere für Insekten und Pilze, ein unentbehrlicher Lebensraum. Im Vergleich zur letzten Bundeswaldinventur hat das Totholz – vor allem bei den Nadelbäumen – stark zugenommen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass auf den Windwurfflächen des Orkans Kyrill oft Fichtenstümpfe zurückgeblieben sind.
- Die Wälder in NRW werden älter.
Das Alter der Bäume in den nordrhein-westfälischen Wäldern ist um durchschnittlich sechs Jahre gestiegen und liegt heute bei durchschnittlich 75 Jahren. Dabei sind die Laubbäume im Mittel rund 84 Jahre alt, die Nadelbäume 63 Jahre. Die viel wichtigere statistische Zahl ist allerdings die Entwicklung der alten Laubbäume. Die alten Laubbaumbestände über 140 Jahre haben durchschnittlich um knapp 40 Prozent im Vergleich zur 2. Bundeswaldinventur vor zehn Jahren zugenommen. Alte Laubbäume sind ökologisch besonders wertvoll. (Pd)
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