Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
10.06.2011 | 03:58 | Moorböden 

Erforschung der Klimarelevanz landwirtschaftlich genutzter Niedermoore

Meggerdorf - Landwirtschafts- und Umweltministerin Dr. Juliane Rumpf hat gestern (9. Juni) in Meggerdorf (Kreis Schleswig-Flensburg) ein gerade angelaufenes Forschungsvorhaben der Universität Kiel im Schnittfeld von Landwirtschaft und Klimaschutz vorgestellt.

Klimarelevanz landwirtschaftlich genutzter Niedermoore
Mit Blick auf die Diskussion um Maßnahmen zum Klimaschutz sagte sie: "Auch der Landwirtschaft kommt eine wichtige Rolle zu. Einerseits zählt sie zu den am meisten vom Klimawandel betroffenen Sektoren, andererseits emittiert sie bei ihrer Produktion klimarelevante Treibhausgase."

Die Forscher wollen unter Leitung des renommierten Agrarwissenschaftlers Prof. Dr. Friedhelm Taube die Klimarelevanz landwirtschaftlich genutzter Niedermoore am Beispiel der Eider-Treene-Sorge-Niederung näher untersuchen. Niedermoore weisen in Schleswig-Holstein einen Flächenumfang von rund 120.000 Hektar auf, davon werden mehr als 90.000 Hektar landwirtschaftlich genutzt. Durch Entwässerung und Melioration schreitet die Torfmineralisierung voran, wodurch klimarelevante Gase freigesetzt werden. Dieses soll durch eine stärker an die natürlichen Wasserstände angepasste Nutzung der Niedermoore verringert werden, allerdings ohne Aufgabe der landwirtschaftlichen Produktion.

Die Ministerin erwartet bei dem Forschungsvorhaben auch noch weiter gehende Erkenntnisse: "Gerade am Beispiel der Moore können die Synergieeffekte einer sinnvollen Klimapolitik für den Gewässer- und Naturschutz sichtbar werden."

Da Landwirte bei einer klimaschonenden Produktion bestimmte Bewirtschaftungseinschränkungen in Kauf nehmen müssen, regt Ministerin Dr. Rumpf an, im Rahmen der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik einen finanziellen Ausgleich für diese Landwirte im Rahmen eines Vertragsklimaschutzes zu prüfen.

Das ambitionierte Forschungsvorhaben soll im Jahr 2013 abgeschlossen werden. Es hat ein Gesamtvolumen von rund 215.000 Euro und wird vorrangig aus Mitteln der Innovationsstiftung Schleswig-Holstein sowie anteilig aus Mitteln des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume gefördert. (PD)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Anteil der Ökobetriebe in Schleswig-Holstein bei sieben Prozent

 Schleswig-Holstein führend bei Windenergieausbau an Land

  Kommentierte Artikel

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte