Ein Forschungsprojekt sieht vor, das nährstoffreiche Wasser aus Aufzuchtanlagen für Barsche oder Welse zur Versorgung von Erbsen, Paprika, Tomaten oder Zucchini in benachbarten Gewächshäusern zu nutzen.
Für das Vorhaben erhält die Uni vom Landwirtschafts- und vom Kultusministerium bis Oktober 2015 eine Förderung von 2,6 Millionen Euro, wie das
Agrarministerium am Donnerstag mitteilte.
Wie Projektleiter Harry Palm von der agrar- und umweltwissenschaftlichen Fakultät sagte, stehen in Mecklenburg- Vorpommern bereits sechs kommerzielle Welsaufzuchtanlagen. Das phosphat- und nitratreiche Abwasser gehe in Biogasanlagen.
«Wir wollen erforschen, wie mit diesen Prozesswässern auf Bauernhöfen zusätzliche Wertschöpfungen möglich sind», sagte Palm. Daher sollen künftig neben den Fischbecken Gewächshäuser entstehen, in denen die Pflanzen das Wasser verwerten können. Gerade Phosphor werde knapper und dürfe nicht mehr einfach entsorgt werden. In der Kombination von Fisch- und Pflanzenzucht sollen keine weiteren Düngemittel eingesetzt werden.
Palm zufolge werden derzeit weltweit schon rund 40 Prozent der Speisefische und Meeresfrüchte in Aquakulturanlagen erzeugt. Sie würden immer mehr die Fischerei ersetzen.
Aquaponikanlagen, wie die kombinierten Fisch- und Pflanzenzuchtanlagen heißen, gibt es Palm zufolge bereits in Australien oder Amerika. Die Rostocker Wissenschaftler sollen jetzt die wirtschaftlichsten Lösungen herausfinden - etwa wie viele Fische für wie viele Pflanzen nötig sind und welche Pflanzen am besten geeignet sind. In einem zweiten Schritt soll auch die mögliche Produktion von Energie in den Gewächshäusern untersucht werden. (dpa/mv)