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24.04.2013 | 10:08 | Tag des Bieres 

Hopfenforschung trägt zur Bierqualität bei

Freising - Der Internationale Tag des Bieres am 23. April ist für die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) Anlass, seine Hopfenforschung einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.

Hopfenforschung
(c) proplanta
Die LfL trägt mit ihren Forschungsarbeiten in den Bereichen Züchtung, Pflanzenschutz, Hopfenbau und Produktionstechnik sowie Analytik der Hopfeninhaltsstoffe wie auch mit ihren Beratungs- und Schulungstätigkeiten dazu bei, dass die Brauer auf deutschen Hopfen mit höchster Brau- und Lebensmittelqualität als Rohstoff beim Brauen ihrer Biere vertrauen können.

Die breit angelegte Forschung der LfL rund um den Hopfen an den Standorten Hüll, Wolnzach und Freising (http://www.lfl.bayern.de/ipz/hopfen/) wird in einer äußerst erfolgreichen Partnerschaft zwischen dem Freistaat Bayern und der Gesellschaft für Hopfenforschung durchgeführt. Diese Struktur gewährleistet, dass Fragestellungen, Anregungen und Ideen der Hopfenpflanzer, des Hopfenhandels und der Brauwirtschaft sofort aufgegriffen und in Projekten oder längerfristigen Forschungsaktivitäten mit der entsprechenden Kompetenz behandelt werden.

So stehen aktuell Themen wie Klimawandel, umweltgerechter Hopfenanbau, Energieeinsparung bei der Ernte und Nacherntebehandlung, Bewässerung, Pflanzenschutz, züchterische Optimierung von Resistenzeigenschaften, Ertrag und Inhaltsstoffen für die Brauwirtschaft sowie für alternative Anwendungen von Hopfen im Fokus der Arbeiten.

Enorm großes Interesse bei Bierbrauern und Biergenießern löste die erst 2006 begonnene Züchtung der „Special Flavor Hops“ mit ihren ausgeprägten Fruchtaromen aus, mit denen vor allem die Nachfrage von US-Craft-Brauern und anderen kreativen Bierbrauern weltweit nach fruchtigen, aromatisch klar abgrenzbaren Hopfensorten erfüllt werden sollte.

Hopfen soll nicht mehr nur nach Hopfen riechen und schmecken. Dies ist mit den vier Neuzüchtungen „Mandarina Bavaria“, „Huell Melon“, „Hallertau Blanc“ und „Polaris“ gelungen. In Einklang mit dem Reinheitsgebot bringen die neuen Hopfen auf natürlichem Weg Fruchtnuancen von Mandarine, Melone und Mango ins Bier, ohne den typischen Biergenuss zu verfälschen. Bei Biermischgetränken mit dem Zusatz von Fruchtsäften oder künstlichen Aromen gelingt dies nicht. Die vier neuen Sorten, die erst 2012 für den Anbau freigegeben wurden, werden aktuell auf 48 ha angebaut.

Wir müssen uns noch bis nach der Hopfenernte im Herbst 2013 gedulden, bis wir ein Mandarinen- oder Melonen-Bier gebraut mit den neuen, auf konventionellem Weg gezüchteten Hüller Special Flavor-Hopfen probieren und schmecken können. Schon jetzt ist klar, dass nicht jeder Bierliebhaber zum „Special Flavor-Bier“ bekehrt werden kann und soll. Diese Biere werden etwas teurer verkauft; es zeigte sich aber bei vielen Bierverkostungen, dass gerade Biergenießer und Biertrinker, die die Abwechslung suchen, besonders auch Frauen, von diesen Spezialbieren begeistert und bereit sind, dafür höhere Preise zu zahlen. (LfL)
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