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30.11.2018 | 19:00

Weizenpreis stemmt 199,00 EUR/t - Importweizen drückt Preisniveau langsam abwärts

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Weizenmarkt geriet in den USA weiter unter Druck, blieb der Export von US-Weizen niedrig, erhöhte Russland seine Exporterwartungen leicht, beunruhigte der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine den Markt am Schwarzmeer und drückt immer mehr Weizen nach Westeuropa.
Matif-Weizenpreise
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Weizenpreise 2018 (c) proplanta

Der Export von US-Weizen erreichte mit 377.100 t gegenüber 330.400 t in der Vorwoche ein ähnlich niedriges Ergebnis.

Die Schlichtungsverhandlungen beim Zollstreit zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Staatschef Xi war das dominierende Thema in den USA, überwog zwar etwas Optimismus den Markt, aber die Zweifel diesbezüglich räumte dies keineswegs aus. In Argentinien verzögerte Regen die Ernte, etwa 1 Mio. ha von 6 Mio. ha Weizen standen noch auf dem Halm und die Qualität verschlechtert sich von Tag zu Tag.

In Westeuropa drückt immer mehr Importweizen auf den Markt, der langsam die Weizenpreise in einen leichten Abwärtstrend versetzt, führte die EU-28 letzte Woche 507.390 t Drittlandweizen ein im Vergleich zu 533.702 t in der Vorwoche, in der gesamten Saison lag der Import bei 1.751.774 t gegenüber 1.244.384 t im Vorjahr, was ein Plus von 41 % bedeutete.

Dabei wurden bereits gut 1 Mio. t Weizen aus benachbarten EU-Ländern nach Deutschland eingeführt, hoch sind die Käufe Italiens, Spaniens und der Niederlande. Deutschland kaufte im November bereits 54.000 t bulgarischen Weizen zu Futterzwecken, weitere 65.000 t werden im Dezember in Holland und Norddeutschland erwartet.

Am Schwarzmeer ging das Exporttempo zurück, exportierte Russland laut Zollbehörden bis zum 24. November immerhin 20,9 Mio. t Weizen, die Branche veranschlagte die Weizenexporte bis Jahresende auf 25,3 Mio. t gegenüber 21,8 Mio. t im Vorjahr, was sicher zu hoch gegriffen sein dürfte. Die Ukraine führte nach Zolldaten bis zum 24. November 9,0 Mio. t Weizen aus, was ein Minus von 6 % zum Vorjahr bedeutete.
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