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24.03.2019 | 00:01 | Eigenmächtiges Handeln 
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Glyphosat-Zulassung: Schulze attackiert Klöckner

Berlin - Im Streit um die Zulassung eines glyphosathaltigen Unkrautgifts hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) der Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) eigenmächtiges Handeln vorgeworfen.

Julia Klöckner Pressefoto
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Julia Klöckner (c) proplanta
«Normalerweise machen wir das gemeinsam, sie hat ohne die Zustimmung meiner Behörden da eine Genehmigung ausgesprochen», sagte Schulze im Interview der Woche des Deutschlandfunks, das am Sonntag ausgestrahlt werden sollte. «Das geht nicht.» Im Koalitionsvertrag sei klar geregelt, dass Deutschland aus Glyphosat aussteigen solle.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), das zum Agrarministerium gehört, hatte im Februar 18 Pflanzenschutzmittel befristet bis Ende 2019 zugelassen. Darunter ist eines, das den umstrittenen Wirkstoff Glyphosat enthält. Nach Darstellung des Umweltministeriums wurden dabei Auflagen des Umweltbundesamts (UBA) missachtet, nämlich Anwendungsbestimmungen zur Schaffung von Ausgleichsflächen, die Artenvielfalt schützen sollen.

Das BVL sieht sich dagegen im Recht. Die Ausgleichsflächen sollten nämlich erst nach einer Vorbereitungszeit geschaffen werden müssen - ab Januar 2020 - die Zulassung gilt aber nur bis Ende 2019. Dagegen ist man im Umweltministerium der Meinung, die Anwendungsbestimmung hätte unabhängig vom Zulassungszeitraum berücksichtigt werden müssen.

Im Koalitionsvertrag haben Union und SPD vereinbart, den Einsatz von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln deutlich einzuschränken, «mit dem Ziel, die Anwendung so schnell wie möglich grundsätzlich zu beenden». Was genau das heißt, ist zwischen Klöckner und Schulze umstritten. Glyphosat steht im Verdacht, krebserregend zu sein, und schädigt die Artenvielfalt.
dpa
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Kommentare 
Franz Brandwein schrieb am 24.03.2019 20:41 Uhrzustimmen(8) widersprechen(16)
An diesem Fall des vereinbarten Glyphosat-Ausstiegs der Bundesregierung ist erkennbar, dass Frau Bundeslandwirtschaftsministerin aus ihrem Haus so beraten und bedient worden ist. Sie sagte einst vor einem Jahr, dass Glyphosat systemrelevant ist und dass dies vom Markt genommen wird. Da hatte sie noch aus gesundem Menschen- und Umweltverstand heraus gesprochen und jetzt redet sie nur noch um die heißen Themen herum, so etwa wir ihr das eingesagt wurde.
Die neuesten Entscheidungen in den USA sollten doch klar andeuten, dass dieser Wirkstoff viel mehr verursacht, als Monsanto einst beschrieb und Bayer glaubte.
Glyphosat ist noch viel schädlicher, als nur im Verdacht stehend, Krebs zu erregen: Glyphosat tötet auch viele Insekten nicht direkt (ihre Blüten-Nektar- und Pollentankstellen sowieso), sondern langsam, so wie auch die Wild- und Honigbienen!
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