Zwar sei es lobenswert, dass Deutschland seinen Beitrag für den wichtigsten Klimafonds der Vereinten Nationen auf 1,5 Milliarden Euro verdoppeln werde, erklärten am Montag die Klima-Allianz Deutschland,
Greenpeace sowie der Verband für Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (Venro). «Doch man kann für Geld nicht alles kaufen», kritisierte Christiane Averbeck von der Klima-Allianz. «Es reicht nicht, den Geldbeutel zu zücken, wenn man zu Hause seine
Klimaziele krachend verfehlt.»
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (
SPD) hatte es «sehr schmerzhaft» genannt, dass Deutschland sein Klimaschutzziel für 2020 verfehle, 40 Prozent weniger
Treibhausgase auszustoßen als 1990. Der Greenpeace-Klimaexperte Stefan Krug sagte, der Schutz des Klimas sei kein Ablasshandel. «Geld alleine senkt nicht den CO2-Ausstoß.» Dazu brauche es mutige Maßnahmen bei der Kohle, aber auch beim Umstieg auf saubere Formen des Verkehrs und in der Landwirtschaft.
Die Klimaschutzbeauftragte der Union im
Bundestag, Anja Weisgerber, mahnte, zur Erreichung der Klimaziele den Gebäudebereich in den Blick zu nehmen und Einsparpotenziale zu nutzen. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) müsse endlich einen
Gesetzentwurf für die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung vorlegen. Beim UN-Klimagipfel verhandeln Vertreter aus knapp 200 Staaten zwei Wochen lang darüber, wie die als historisch eingestuften Beschlüsse der Pariser Klimakonferenz von 2015 durch klare Regeln zur Umsetzung und Überprüfung ergänzt werden können. In Paris war beschlossen worden, die
Erderwärmung auf unter 2 Grad Celsius, möglichst sogar auf 1,5 Grad zu begrenzen - verglichen mit der vorindustriellen Zeit um 1750.