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15.03.2019 | 15:10 | Fördermaßnahmen gegen den Wolf 

Mehr Förderung für Schaf- und Ziegenhalter in Wolfsgebieten

Schwerin - Schaf- und Ziegenhalter in fast ganz Mecklenburg-Vorpommern können mehr Geld vom Land zur Abwehr von Wolfsangriffen auf ihre Herden bekommen.

Förderung für Wolfsgebiete
Wölfe haben in den vergangenen zehn Jahren im Nordosten mehr als 400 Nutztiere getötet, insbesondere Schafe. Für Schaf- und Ziegenhalter gibt es jetzt mehr Geld für die Abwehr der Raubtiere. (c) proplanta
Voraussetzung sei, dass sie am Förderprogramm «Extensive Dauergrünlandbeweidung mit Schafen und Ziegen» teilnehmen, teilte das Agrarministerium am Freitag in Schwerin mit. Der Fördersatz in diesem Programm werde von 220 Euro je Hektar auf 289 Euro je Hektar erhöht. Wie viele Landwirte mit wie vielen Tieren profitieren, konnte eine Ministeriumssprecherin nicht sagen. Nur so viel: Es handele sich um eine Gesamtfläche von etwa 1.000 Hektar.

«Die Erhöhung des Prämiensatzes soll zum Ausgleich der Kosten für eine effektive Wolfsabwehr beitragen», erklärte Agrarminister Till Backhaus (SPD). Tierhalter klagen immer wieder, dass die Kosten für den Bau wolfssicherer Zäune sowie für die Anschaffung, Ausbildung und den Unterhalt von Herdenschutzhunden sehr hoch seien.

Auch wenn die jetzt getroffene Maßnahme nicht allen Weidetierhaltern helfe, sei sie doch ein Schritt in die richtige Richtung, sagte Backhaus. Mehr sei im Rahmen der derzeit gültigen Rechtslage leider nicht möglich. Sein Haus sei aber in Gesprächen. Wölfe haben in Mecklenburg-Vorpommern auch schon Rinder auf der Weide angegriffen.

Das Land unterstützt in den sogenannten Wolfsgebieten Investitionen zum Beispiel in Zäune. Im vergangenen Jahr wurden 260.000 Euro dafür gewährt. Fallen ausreichend geschützte Tiere Wolfsangriffen zum Opfer, wird ein Ausgleich gezahlt. Als Wolfsgebiet gilt das gesamte Bundesland mit Ausnahme der Inseln Poel und Rügen sowie einiger weiterer kleiner Inseln.

Der Wolf breitet sich im Nordosten immer weiter aus. Dem Agrar- und Umweltministerium zufolge gibt es inzwischen sechs Rudel. Die Reviere liegen zwischen der Kalißer Heide im Westen und der Insel Usedom im Osten. Bei Wolfsangriffen im Land wurden seit 2007 mehr als 400 Nutztiere getötet.
dpa/mv
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