Düngung sei nichts anderes als die bedarfsgerechte
Ernährung von Nutzpflanzen, heißt es in einer Mitteilung der Interessensvertretung bäuerlicher Familienbetriebe vom Montag. Wenn diese komplizierter gemacht werde, verringere sich die heimische Produktion.
Der Naturschutzbund Brandenburg hingegen begrüßt die Vorstöße. Die aktuellen Messwerte seien das Ergebnis jahrzehntelanger
Überdüngung und Massentierhaltung. Weniger Dünger und stattdessen erweiterte Fruchtfolgen seien eine Alternative für Landwirte - also verschiedene Pflanzen nacheinander auf den Feldern anzubauen.
Die Bundesregierung hatte in der vergangenen Woche einen neuen Vorschlag für strengere Dünge-Regeln vorgelegt. So sollen die überhöhten Nitratwerte im
Grundwasser gesenkt werden. Der Vorschlag enthält unter anderem neue Pflichten für
Bauern, die Düngermenge zu dokumentieren, längere Sperrfristen sowie striktere Vorgaben an Hängen.
Die
EU-Kommission hatte Deutschland wegen zu überhöhter Nitratwerte im Grundwasser bereits verklagt und Recht bekommen. Düngen etwa mit
Gülle und
Festmist ist eine Hauptursache dafür, dass an vielen Messstellen in Deutschland die Grenzwerte überschritten werden.
Das Urteil bezog sich zwar noch auf ältere Düngeregeln. Aber auch die erst 2017 geänderten Vorgaben müssen nun verschärft werden, sonst könnten teure Strafzahlungen drohen.
Nitrat ist wichtig für Pflanzen, zu viel davon kann die Natur aber aus dem Gleichgewicht bringen. Außerdem können aus Nitrat gesundheitsgefährdende Nitrite entstehen.