Zwar seien auch im Nordosten Berichte verschiedener Organisationen bekannt, die auf Tierschutzverstöße hinwiesen. «Die in den Berichten geschilderten Beobachtungen von einzelnen Transporten haben nach bisheriger Auffassung jedoch nicht ausgereicht, um besagte Transporte generell zu verbieten», teilte das Agrar- und Umweltministerium in Schwerin am Mittwoch auf Anfrage mit.
Zuvor hatte Bayern mitgeteilt,
Tiertransporte in 17 Staaten außerhalb der EU künftig erheblich einschränken zu wollen. Auf der Liste der betroffenen Staaten stehen Ägypten, Algerien, Armenien, Aserbaidschan, Irak, Iran, Kasachstan, Kirgistan, Libanon, Libyen, Marokko, Syrien, Tadschikistan, Türkei, Tunesien, Turkmenistan und Usbekistan. Tiertransporte dorthin seien tabu - außer es werde lückenlos nachgewiesen, dass deutsche Tierschutzstandards eingehalten werden. «Tierschutz endet nicht an der Landesgrenze», erklärte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler).
Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns setze sich seit Jahren für eine bessere Transportpraxis bei Tieren ein, hieß es in der Mitteilung des Schweriner Ministeriums weiter. Doch sei die derzeitige Situation «einer nicht einheitlichen rechtlichen Bewertung der Sach- und Rechtslage» unbefriedigend. Vor allem für die zuständigen Amtstierärzte müsse größtmögliche Rechtssicherheit geschaffen werden. Da es bislang zu keiner einvernehmlichen Lösung gekommen sei, werde weiter geprüft, ob auch in Mecklenburg-Vorpommern Transportgenehmigungen für Schlacht- und Zuchttiere in bestimmte Staaten versagt werden könnten, hieß es.
Nach Angaben des Deutschen Tierschutzbüros, das alle zuständigen Landesminister zum Verbot solcher Transporte aufforderte, hat sich inzwischen auch der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte der Aktion angeschlossen. Amtstierarzt Guntram Wagner war am Mittwoch nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.