Das leichte
Umsatzplus von 1,1 Prozent war dabei nur bedingt von einem erhöhten Mengenabsatz (0,6 Prozent) getragen. Stützende Preiseffekte gab es jedoch nur im Inland, im
Exportgeschäft sanken die Verkaufspreise. Die
Lebensmittelproduktion blieb hinter dem Vorjahrestrend mit einem kalender- und saisonbereinigten Zuwachs von 1,4 Prozent zurück.
"Zunehmende Regulierung, starker Wettbewerbsdruck, hohe
Produktionskosten und der Fachkräftemangel sind die zentralen Herausforderungen der mittelständisch geprägten Ernährungsindustrie. Für mehr
Wertschöpfung und die Erschließung neuer Absatzmärkte mit nachhaltigen Wachstumspotenzialen brauchen wir die richtigen Rahmenbedingungen, wie reduzierte Exporthürden und einen nachhaltigen Bürokratieabbau", fordert Stefanie Sabet, Geschäftsführerin der Bundesvereinigung der Deutschen
Ernährungsindustrie (BVE).
Galt bisher der Export als Wachstumsmotor der Branche, so blieb dieser Impuls im ersten Halbjahr 2018 aus. Trotz
Preissenkungen, Handelsbarrieren in Drittländern und schwacher EU-Binnenmarktkonjunktur konnte zwar ein leichtes Plus von 0,6 Prozent im Exportgeschäft verzeichnet werden, dennoch reichte das Wachstum nicht an den Zuwachs im Inland heran. Die Exportquote konnte nicht ausgebaut werden. Markterschließungen in chancenreichen Drittländern gerieten ins Stocken. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2018 Lebensmittel im Wert von 28,9 Milliarden Euro exportiert.
Das anhaltend positive
Konsumklima in Deutschland ist in den ersten sechs Monaten diesen Jahres der Garant für positives Wachstum in der Branche. Mit einem Anteil von 67 Prozent am Gesamtumsatz bleibt weiterhin der Inlandsmarkt der Hauptabsatzmarkt der Branche. Im Vorjahres-vergleich stieg die Kauflaune der Verbraucher von Januar bis Juni 2018 um 7,4 Prozent. Begünstigt wird diese Entwicklung durch eine moderate Teuerung. So stiegen die
Lebenshaltungskosten im ersten Halbjahr 2018 um 1,7 Prozent und die
Lebensmittelpreise um 2,8 Prozent.
Auf der Kostenseite war an den Agrarrohstoffmärkten etwas Entspannung zu verzeichnen. Die
Preisentwicklungen blieben jedoch angebotsbedingt volatil. Im Vorjahresvergleich sank der HWWI-Rohstoffindex für Nahrungs- und Genussmittel um 4,8 Prozent. Das
Preisniveau ist damit weiterhin hoch. Ein gleiches Bild zeigt sich am Energiemarkt. Schließlich stiegen auch die Lohnkosten durch die neu abgeschlossenen Tarifverträge. Insgesamt verschärfte sich der Kostendruck im Branchendurchschnitt.
Trotz gedämpfter Branchenkonjunktur fiel die Stimmungslage in der Branche laut ifo-Geschäftsklimaindex in den ersten sechs Monaten 2018 sogar besser aus als im Vorjahr. Die abgeschwächte Konjunktur schien den Erwartungen der Lebensmittelhersteller zu entsprechen. Für die zweite Jahreshälfte sollte somit, zumindest ein Anhalten des bisherigen Trends zu erwarten sein.