Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr (1,385 Mrd. Euro) ein Minus von 7,4 Prozent im Direktgeschäft zwischen der im
IVA organisierten Industrie und dem Pflanzenschutz-Großhandel. Damit fiel das Niveau des Markts unter das des Jahres 2011 (1,291 Mrd. Euro).
Das Jahr 2018 war ab April von einer Trockenheit geprägt, die es so seit Beginn der
Wetteraufzeichnungen noch nicht gegeben hat. Besonders Nord- und Ostdeutschland litten darunter. Nur südlich der Donau und im Südwesten fielen annähernd gewohnte Niederschläge. Die Ackerbaukulturen überstanden zwar den Winter 2017 ohne Auswinterungsschäden, die Entwicklung der Winterkulturen verzögerte sich aber wegen des spät einsetzenden Frühjahrs. Der Krankheitsdruck im Getreide war im Ver-gleich zum langjährigen Mittel eher gering.
Der
Herbizidumsatz ist um 4,4 Prozent auf 568 Millionen Euro gesunken. Der Einsatz von Getreideherbiziden im Frühjahr lag im Vergleich zum Vorjahr auf einem höheren Niveau. Die Herbstbehandlungen blieben wegen der anhaltenden Trockenheit hinter denen der Vorjahre zurück. Der Markt für Rübenherbizide ist dank Flächenzunahme und einem höheren
Marktpreis insgesamt um 2 bis 3 Prozent gestiegen.
Der Markt war geprägt von einer Produktknappheit bei blattaktiven Rübenherbiziden und gleichzeitig hohem Bedarf. Der Markt für
Maisherbizide wuchs mit dem Anstieg der Maisfläche um circa 3 Prozent.
Der
Rapsherbizidmarkt ist deutlich gesunken. Zum einen wurden die
Anbauflächen deutlich reduziert, zum anderen entwickelten sich die Bestände vielfach nur zögerlich. Im Norden und Osten wurden mehr als 10 Prozent der Rapsbestände umgebrochen.
Der
Fungizidumsatz ging im Vergleich zum Vorjahr um 12,3 Prozent zurück und beträgt 499 Millionen Euro. Der Marktwert der
Getreidefungizide sank deutlich mit circa 16 Prozent. Der Krankheitsdruck blieb während der gesamten
Vegetationsperiode unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Besonders im Norden nahm das Marktvolumen extrem ab. Die frühen Behandlungstermine entfielen oder wurden reduziert. Ab Mai sorgte die Trockenheit für verringerte Ertragserwartungen und daraus folgend für geringere Bereitschaft, in den Pflanzenschutz zu investieren.
Der
Fungizideinsatz im Raps sank merklich. Die Maßnahmen zur Einkürzung und für den frühen Pilzschutz waren rückläufig. Außerdem drückte die Zunahme generischer Produktangebote den Marktwert.
Der Markt für
Kartoffelfungizide bewegte sich unter dem Vorjahresniveau. Der unterschiedliche Pilzdruck sorgte für auffällige regionale Unterschiede. Im Norden führte die Trockenheit zu stark reduzierten Anwendungen, im Süden sanken sie hingegen nur leicht. Dies bestätigt, dass die Landwirte nach dem Schadschwellenprinzip entscheiden und Pflanzenschutz zielgerichtet einsetzen.
Der Insektizidumsatz lag mit 132 Millionen Euro um 3,1 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Der
Markt für Rapsinsektizide ist im Frühjahr 2018 leicht gesunken. Die Behandlungen der Herbstaussaaten erfolgten stärker als im Jahr 2017.
Der Markt für
Getreideinsektizide stieg im Frühjahr 2018 an und auch im Herbst waren die Wintergetreidesaaten intensiv gegen
Blattläuse zu behandeln.
Der Umsatz der
„sonstigen" Pflanzenschutzmittel wie beispielsweise Wachstumsregulatoren, Rodentizide (Mittel zur Bekämpfung von Nagetieren) und
Molluskizide (Schneckenmittel) ging um 11,7 Prozent auf 83 Millionen Euro zurück.
Der
Markt für Wachstumsregulatoren schrumpfte im Vergleich zum Vorjahr um fast 10 Prozent. Wegen der kühlen Witterung im Februar und März 2018 entfielen frühe Behandlungen und die Intensität sank insgesamt. Außerdem führten erneut
Preissenkungen zu Marktverlusten in diesem Teilmarkt.
Der
Molluskizidumsatz war rückläufig. Durch die anhaltende Trockenheit war das Schneckenaufkommen deutlich geringer. Entsprechend weniger Schneckenköder kamen im Herbst zum Einsatz.
Pflanzenschutzmittel für Haus und Garten erzielten im Jahr 2018 einen Umsatz von 60,9 Millionen Euro und lagen damit annähernd auf dem Niveau des Vorjahres (60,6 Mio. Euro). Berechnungsbasis sind die Bruttopreise der Hersteller an den Handel.