Heute gegen 13.05 Uhr hiesiger Zeit kostete der
Kontrakt 331,50 $/t (286,48 Euro); das waren 27,80 $/t (24,02 Euro) oder 9,2 % mehr als das am 22. August 2018 erreichte Zehnjahrestief. Gleichzeitig verteuerte sich der Oktoberkontrakt auf
Rohzucker an der New Yorker Börse - ausgehend von einem Neunjahrestief - um 13,4 % auf 11,24 cts/lb (217,57 Euro/t).
Trotz der jüngsten Aufwärtsbewegung rechnen die professionellen Anleger an der
Terminbörse in New York überwiegend mit Kursverlusten für die Zuckerfutures. So bauten die Fonds in den vergangenen Wochen ihre Netto-Short-Position - also ihre „Wetten“ auf sinkende Kurse - auf ein Rekordniveau aus. Dagegen erwartet die
Rabobank zwar eine mittelfristige Kurserholung für Rohzucker, passte ihre Prognose für die kommenden zehn Monate aber nach unten an. So gehen die niederländischen Analysten für das dritte Quartal 2018 aktuell von einen durchschnittlichen Kurs für Rohzucker an der New Yorker Terminbörse von 11,50 cts/lb (219,10 Euro/t) aus. Im vierten Quartal soll der Preis auf 11,80 cts/lb (224,81 Euro/t) steigen und in den ersten drei Monaten des nächsten Jahres bei etwa 12,40 cts/lb (236,25 Euro/t) liegen. Für April bis Juni 2019 sagen die Fachleute einen weiteren Anstieg auf 12,70 cts/lb (241,96 Euro/t) voraus. Im darauffolgenden dritten Quartal wird ein Anstieg des Kurses auf 13,00 cts/lb (247,68 Euro/t) erwartet; das wären 13,0 % mehr als der Prognosewert für das aktuelle Quartal.
Die holländischen Banker begründen ihren Optimismus unter anderem mit einer voraussichtlich rückläufigen
Rübenernte in der Europäischen Union wegen Ertragseinbußen als Folge der jüngsten Dürreperiode in wichtigen Anbauländern wie Deutschland und Frankreich. Im kommenden Jahr dürfte die Zuckerrübenerzeugung in der Gemeinschaft nach ihrer Einschätzung nicht viel größer ausfallen als 2018, weil die Landwirte angesichts der attraktiveren Weizenpreise den Anbau dieser Getreideart zu Lasten von
Rüben einschränken könnten. Für Unterstützung in den kommenden sechs Monaten könnte unter anderem das Wetterphänomen El Niño sorgen; dieses gefährde vor allem die Zuckerrohrernten in Asien, hieß es.