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17.02.2013 | 14:53 | Heilpflanzen-Steckbrief 

Quecke - Die verkannte Heilsbringerin

Stuttgart/Hohenheim - Die Quecke mit ihren oft mehrere Meter langen Rhizomen ist vielen eher als lästiges Übel bekannt. Doch das Gras kann weitaus mehr als Landwirte und Gartenliebhaber ärgern.

Gemeine Quecke
Quecke Agropyron repens (c) proplanta
Die Gemeine Quecke (Agropyron repens L.) kommt in fast ganz Europa vor. Die anspruchslose Pflanze gedeiht sogar noch in Höhenlagen bis 2.000 Meter. Als Pionierpflanze verbreitet sie sich sehr schnell, vor allem durch die sehr zählebigen Wurzelausläufer (Rhizome). Der Name "Quecke" leitet sich von "queck" = lebendig aus dem Indogermanischen ab.

Historisch kann die Quecke mit ihrer harntreibenden und blutreinigenden Wirkung als Heilkraut wahrscheinlich auf keine allzu lange Tradition zurückblicken. Erst im 18. Jahrhundert findet sie im Kräuterbuch bei Tabernaemontanus-Bauhinus Erwähnung. Damals wurde sie als Mittel gegen Gallensteine eingesetzt.

Wichtigste Inhaltsstoffe
Kohlenhydrate, v.a. Triticin, Schleimstoffe, Saponine, viele Mineralsalze, besonders Kaliumsalze, Kieselsäure.

Ernte
Verwendung finden nur die Rhizome der Pflanze. Diese können das ganze Jahr über gesammelt werden, am besten jedoch im Frühjahr ab März bis April und im Herbst von Anfang September bis Mitte Oktober. Die Rhizome werden ausgegraben, gereinigt und von Seitenwurzeln befreit. Anschließend werden sie an der Luft getrocknet, notfalls auch mit künstlicher Wärme bei 55 °C.

Quecke - Rhizome - WurzelausläuferBild vergrößern
Die Inhaltsstoffe der Quecken-Rhizome können Rheuma und Arthritis lindern.
Heilwirkung
Quecke ist ein ausgezeichnetes harntreibendes Mittel. Sie wirkt blutreinigend und entzündungshemmend. Daher wird sie gerne bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und zur Vorbeugung gegen Nierengrieß eingesetzt. Durch die reinigenden Eigenschaften lindert sie Rheuma und Arthritis. Auch bei Hautunreinheiten soll Quecken-Tee gut helfen.

Anwendung
Quecke wird ausschließlich innerlich angewandt. Für einen Quecken-Tee übergießt man 2-3 gehäufte Teelöffel Quecke mit 1/4 Liter kochendem Wasser und lässt den Aufguss 10 Minuten ziehen. Davon trinkt man mehrere kleine Tassen täglich.

Auch als Tinktur kann Quecke eingenommen werden. Man setzt dafür 20 g Wurzel auf 100 ml 20%-igen Alkohol 10 Tage lang an. Von dieser Tinktur nimmt man 3-4 Teelöffel pro Tag zu sich.

Gegen Akne junger Menschen hat sich eine Teemischung bewährt. Sie wird aus 2 Teilen Quecke und je 1 Teil Stiefmütterchen, Schachtelhalm und Brennnessel bereitet. Tee aus dieser Mischung bereitet man wie Quecken-Tee zu und trinkt kurmäßig über einige Wochen dreimal täglich eine Tasse.

Gegenanzeigen
In der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Herzerkrankungen, Ödemen und Bluthochdruck nur nach Rücksprache mit einem Arzt anwenden. Während der Behandlung sollte man unbedingt reichlich trinken, dabei jedoch auf alkoholische und koffeinhaltige Getränke verzichten.

Allgemeine Warnhinweise
1. Die hier vorgestellten Rezepte und Hinweise entbinden nicht davon, bei entsprechenden Beschwerden einen Arzt aufzusuchen.
2. Dies gilt insbesondere für akute Krisenfälle, in denen unverzüglich medizinischer Rat eingeholt werden muss, und für länger andauernde Beschwerden.
3. Vor einer Dauerbehandlung mit Heilpflanzen ist unbedingt fachkundige Beratung nötig.
4. Vorsicht bei Allergien - sprechen Sie im Zweifelsfall mit Ihrem Arzt.
5. Die vorgestellten Kräuterarten nicht im Übermaß verzehren. Halten Sie sich bei der Einnahme an die angegebene Dosierung.
6. Das Sammeln in freier Natur sollten Sie fachkundigen Personen überlassen. Wenn eine Pflanze nicht eindeutig identifizierbar ist, darf sie nicht als Heilpflanze oder Lebensmittel verwendet werden.
7. Kräuter aus der freien Natur können Verunreinigungen aufweisen. Im Zweifelsfall lieber in der Apotheke kaufen. (proplanta)


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