Früher galt die Bezeichnung "Spitzwegerich-Saft" sogar oft als Synonym für Hustensäfte im Allgemeinen. Tee und Saft werden außerdem bei Heiserkeit und allgemeine Erkältungskrankheiten verwendet. Zerdrückte Blätter können auf Wunden oder Insektenstiche aufgelegt werden. Der aus den frischen Blättern gepresste Saft wird zudem auch zur "Blutreinigung" bei Frühjahrskuren eingesetzt.
In der Volksmedizin setzte man zudem auch Spitzwegerich-Tee bei Hämorrhoiden, Blasen- und Nierenleiden, Menstruationsbeschwerden und gegen Spulwürmer ein - wobei der Erfolg dieser Anwendungsbereiche dahingestellt sein mag. Ein regelmäßiger Genuss von Spitzwegerich-Tee soll im Übrigen hilfreich sein, wenn man sich das Rauchen abgewöhnen will.
Wichtigste InhaltsstoffeAucubin, Catalpol, Acteosid, Flavonoide, Schleimpolysaccharide, Bitterstoffe, Kieselsäure.
ErnteAls Heilkraut Verwendung finden in erster Linie die Spitzwegerich-Blätter. Sie werden am besten kurz vor oder während der Blütezeit geerntet und rasch getrocknet.
HeilwirkungSpitzwegerich wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und hustenlindernd. Zudem löst er Bronchialspasmen und fördert den Schleimauswurf. Bei Katarrhen der Atemorgane wirkt er reizlindernd. Auch bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut wird diese Droge eingesetzt. Der frische Saft hilft, äußerlich angewendet, bei Insektenstichen und als Wundheilmittel.
AnwendungFür Spitzwegerich-Tee werden 1-2 Teelöffel der Blätter mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen und nach 10 Minuten abgeseiht. Man trinkt 2-3 Tassen täglich, wobei empfohlen wird, die erste Tasse morgens vor dem Aufstehen zu sich zu nehmen. Der Tee kann mit Honig gesüßt werden.
Spitzwegerich-Saft kann man entweder als fertiges Arzneimittel in der Apotheke kaufen oder selbst zubereiten. Es existieren jedoch sehr viele unterschiedliche Herstellungsvorschriften dazu. Zum Beispiel kann man die Blätter im Mörser zerreiben, etwas Wasser hinzufügen und den Ansatz zum Kochen bringen. Dazu wird anschließend ohne Abseihen reichlich Honig dazugegeben. Jede Stunde 1 Teelöffel dieses Saftes soll Husten und Fieber lindern.
GegenanzeigenKeine bei sachgemäßer Anwendung.
Allgemeine Warnhinweise
1. Die hier vorgestellten Rezepte und Hinweise entbinden nicht davon, bei entsprechenden Beschwerden einen Arzt aufzusuchen.
2. Dies gilt insbesondere für akute Krisenfälle, in denen unverzüglich medizinischer Rat eingeholt werden muss, und für länger andauernde Beschwerden.
3. Vor einer Dauerbehandlung mit Heilpflanzen ist unbedingt fachkundige Beratung nötig.
4. Vorsicht bei Allergien - sprechen Sie im Zweifelsfall mit Ihrem Arzt.
5. Die vorgestellten Kräuterarten nicht im Übermaß verzehren. Halten Sie sich bei der Einnahme an die angegebene Dosierung.
6. Das Sammeln in freier Natur sollten Sie fachkundigen Personen überlassen. Wenn eine Pflanze nicht eindeutig identifizierbar ist, darf sie nicht als Heilpflanze oder Lebensmittel verwendet werden.
7. Kräuter aus der freien Natur können Verunreinigungen aufweisen. Im Zweifelsfall lieber in der Apotheke kaufen. (proplanta)
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