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08.07.2019 | 14:46 | Erntepressefahrt 

Bayern: Schwache Rapsernte, Notreife bei Getreide

München - Auch dieses Jahr wird es wieder kein einheitliches Bild bei der Ernte in Bayern geben.

Raspernte Bayern
(c) proplanta
Während sich die einen über gute Erträge freuen können, blicken andere Landwirte mit Sorge auf ihre allzu trockenen Böden und schwachen Bestände. Grund dafür sind die lokal unterschiedlichen Niederschläge.

Zu alldem wirkt die Trockenheit aus dem Jahr 2018 nach. „Auch nach dem Winter waren die Wasservorräte im Boden viel zu gering. Die Pflanzen waren komplett auf Niederschläge angewiesen und konnten sich nicht aus tieferen Bodenschichten versorgen“, sagte Bauernpräsident Walter Heidl bei der gemeinsamen Erntepressefahrt mit der bayerischen Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber in Kaufering. „Wir rechnen daher nur mit einer insgesamt durchschnittlichen Ernte.“ Damit wird sich die Erntemenge um das Fünfjahresmittel von 8,3 Mio. Tonnen (ohne Körnermais) bewegen.

Die extreme Hitze der vergangenen Wochen führt zu einer schnellen Abreife des Getreides und teilweise zur Notreife. „Das ideale Wachstumswetter ist eher schwülwarm und feucht“, sagte Heidl. In einigen Gegenden wurden Bestände durch Unwetter bzw. Hagel massiv geschädigt.

„Temperaturen weit über 30 Grad Celsius, in Kombination mit Trockenheit, belasten unsere auf das gemäßigte Klima angepassten Kulturen. Die Pflanzenzucht spielt eine immer wichtigere Rolle, um unsere Sorten an zunehmend extreme Wetterlagen anzupassen.“ Hackfrüchten wie Zuckerrüben und Mais setzt die extreme Hitze ebenso zu wie Kartoffeln. Zwar haben diese Kulturen bis zur Ernte im Herbst noch mehr Zeit zum Wachsen, allerdings brauchen sie dafür Wasser.

Einen besonderen Einbruch erwarten die bayerischen Bauern heuer bei der Rapsernte. Schon im Herbst konnten viele Landwirte auf ihren trockenen Böden keinen Raps aussäen oder mussten wegen schlechten Auflaufens der Saat ihre bestellten Flächen wieder umbrechen. Laut Statistischem Landesamt ging die Anbaufläche in Bayern gegenüber dem Vorjahr insgesamt um ein Viertel zurück.

Einer aktuellen Vorernteumfrage des Bayerischen Bauernverbandes zufolge bewerten Landwirte ihre Rapsbestände eher unterdurchschnittlich. „Das alles ist sehr schade, denn der Raps ist eine fantastische Kultur. Er ist die ergiebigste Trachtpflanze für Bienen, aber auch der wichtigste Lieferant für nachhaltiges, heimisches Eiweißfutter, wertvoller Lieferant für Speiseöl und Bestandteil für Biokraftstoffe“, sagte Heidl.

Um den Folgen von extremen Witterungsereignissen zu begegnen, brauchen Bauern ergänzende Instrumente zum Risikomanagement. „Landwirtschaftlichen Betrieben müssen einfache, steuerfreie Rücklagen ermöglicht werden. So kann das Risikomanagement eigenverantwortlich verbessert werden. Die Rücklagenbildung in normalen Jahren für schwierige Zeiten zum Beispiel in Folge von Dürre oder Hitze muss attraktiv werden!“
BBV
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