Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

14.10.2018 | 08:16 | Zuckerpreise 

Keine Preissteigerung am Zuckermarkt in Sicht

Heilbronn/Braunschweig - Bundesweit hat die Ernte der Zuckerrüben begonnen - und damit ein weiteres schwieriges Jahr für Agrarbetriebe.

Zuckermarkt
(c) proplanta
Genaue Angaben zur diesjährigen Ernte werden zwar erst für Ende Dezember erwartet. Aber aus Expertensicht sprechen viele Faktoren dafür, dass die Preise auch mittelfristig nicht steigen dürften. Verantwortlich dafür sei in erster Linie der Wegfall der Produktionsquoten innerhalb der EU im Oktober 2017, sagte Marlen Haß vom bundeseigenen Thünen-Institut für Marktanalyse in Braunschweig.

Der habe dafür gesorgt, dass der EU-Zuckerpreis stark fiel. Stand Juli 2018 lag er der Fachfrau zufolge bei 346 Euro pro Tonne; zum selben Zeitpunkt im Vorjahr betrug er noch 501 Euro. «Hauptursache für den Preisverfall ist eine starke Produktionssteigerung in der EU im ersten Jahr ohne Quote», sagte Haß. Die Produktion liege deutlich oberhalb des Verbrauchs, was die Preise drücke. Voraussichtlich werde das auch 2019 so bleiben.

Den für die Branche negativen Trend bestätigt Harald Wetzler, Geschäftsführer des Verbandes der baden-württembergischen Zuckerrübenanbauer in Heilbronn. Ihm zufolge dürfte auch die diesjährige Dürre daran nichts ändern - laut Schätzungen der EU-Kommission soll der Ertrag in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr deshalb um 14 Prozent zurückgehen.

«Man sollte annehmen, wenn das Angebot geringer ist, steigt der Preis», sagt Wetzler. «Doch das wird nicht so sein, denn mit dem Wegfall der Zuckermarktordnung haben die Unternehmen stärker auf Export gesetzt, um ihre Fabriken auszulasten.» Dadurch sei die Zuckermenge dennoch gestiegen.

Zudem haben Wetzler zufolge Indien und Thailand die Produktion gesteigert. «Als der Preis vor vier, fünf Jahren noch hoch war, wurde dort verstärkt Zuckerrohr angepflanzt - eine mehrjährige Pflanze, die jetzt in die Hochertragsphase kommt», erklärt er. Die hohen Exporte der beiden Länder hätten den Weltmarktpreis zusätzlich gedrückt. Das Preisniveau wird also mittelfristig weiterhin niedrig bleiben, sind sich die Zuckerexperten einig. «So ist es halt», bilanziert Wetzler, «das ist die Werkstatt unter freiem Himmel.»
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Weißzuckerfuture schmiert ab

 Südzucker verzeichnet deutlichen Ergebnisrückgang

 Londoner Terminbörse: Zuckerfuture auf Erholungskurs

 Überdurchschnittlicher Zuckerertrag

 Nordzucker schließt schwierige Kampagne ab

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken