In den letzten beiden Wochen wurde aber ein stärkerer Zuflug des Rapsglanzkäfers festgestellt. Fakt ist, dass in eher windgeschützten Lagen der
Käfer momentan stärker auftritt – hier wurde zum Teil sogar die Schadensschwelle erreicht. Wohingegen in windoffenen Lagen der
Rapsglanzkäfer hingegen in weniger starkem Ausmaß anzutreffen ist.
Die vorhergesagten kühleren Temperaturen übers Wochenende lassen kein vermehrtes Auftreten des Rapsglanzkäfers vermuten. Mit Beginn der nächsten Woche soll uns dann wieder eine Schönwetterfront erreichen. Bevor aber irgendwelche falschen Schlüsse gezogen werden rät die Heilbronner Expertin deshalb dazu die Flächen jetzt durchgängig zu beobachten. Denn ab dem Zeitpunkt, an dem sich die Rapsblüten öffnen gilt, dass der Rapsglanzkäfer keine Schäden mehr anrichtet, da er ab dann ungehindert an die
Pollen in den Blüten gelangt und diese bestäubt.
Für die Expertin ist jede unnötige Anwendung von Insektiziden im Hinblick auf die Wirksamkeit von Mitteln sowie bereits bestehende
Resistenzen zu vermeiden. In diesem Zusammenhang weist die Heilbronner Beraterin nochmals ausdrücklich darauf hin, dass sich bei einer Reihe der eventuell zum Einsatz kommenden
Insektizide die originäre Einstufung der Bienengefährlichkeit verändert, wenn diesen Mitteln Azolfungizide zugemischt werden.
Zuckerrüben: Blattläuse übertragen das Rübenvergilbungsvirus (BMYV und BYV). In diesem Jahr wird deshalb neben dem Cercosporabefall auch der Blattlausbesatz amtlich überwacht. Aufgrund des Wegfalls der Insektiziden
Beizmittel wird in diesem Jahr nämlich mit einem vermehrten Auftreten der grünen Pfirsichblattlaus sowie mit der schwarzen Bohnenlaus gerechnet.
Der überwiegende Teil der diesjährigen Zuckerrübenaussaat wird erst in den nächsten Tagen auflaufen. In sehr früh ausgesäten Beständen (Februar) kann die erste
NAK erfolgen - aber erst nach den vor uns liegenden Frostnächten! Im Keimblattstadium der
Unkräuter kann bei normaler Verunkrautung z.B. die Grundmischung Betanal maxxPro 1,25 Liter/ha (blattaktive Komponente) + Goltix Titan 1,5 bis 2,0 Liter/ha (Bodenherbizid) verwendet werden.
Achtung: Der Schneckenbesatz muss weiterhin regelmäßig kontrolliert werden. Momentan wurde in der Region noch kein Befall festgestellt.
Wintergerste: Sind die Bestände gut entwickelt, kann ein Wachstumsreglereinsatz erfolgen In sehr dichten Beständen kann auch
Mehltau auftreten. Eine Kombination aus
Wachstumsregler (z.B. Moddus, Prodax u.a.) und einem
Fungizid mit Mehltauschwerpunkt (z.B. Capalo, Vegas u.a.) wird daher empfohlen – Behandlungsmaßnahmen aber erst nach den vor uns liegenden Frostnächten!
(Wichtige Informationen aus dem Landkreis Heilbronn vom 12.04.2019)