(c) proplanta Im Gegenteil: Wie der Deutsche Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen (DLQ) am Freitag (30.11.) mitteilte, stieg die durchschnittliche Milchleistung je Kuh im Ende September beendeten Kontrolljahr 2017/18 gegenüber dem vorherigen Berichtszeitraum um 302 kg oder 3,5 % auf 8.843 kg. Den recht deutlichen Zuwachs führte der Verband auch auf die guten Futterqualitäten im vergangenen Winter zurück.
Erstmals überschritten alle Bundesländer die Marke von 8.000 kg, unabhängig von den dort bevorzugten Rassen und Produktionsvoraussetzungen. Am produktivsten waren die Kühe in Sachsen-Anhalt mit einer Jahresmilchmenge von durchschnittlich 9.832 kg, gefolgt von Sachsen mit 9.794 kg. In Bayern und Baden-Württemberg belief sich die mittlere Milchmenge je Tier dagegen nur auf 8.015 kg beziehungsweise 8.060 kg.
Der Extremsommer machte sich jedoch laut DLQ in einem zumindest leichten Rückgang der Fettgehalte auf 4,04 % im Mittel bemerkbar. Aufgrund der höheren Milchmenge sind die Milchinhaltsstoffe je Tier jedoch gestiegen. So nahm im Schnitt die Fettproduktion je Kuh gegenüber 2016/17 um 8 kg auf 357 kg zu; bei Eiweiß war ein Anstieg um 10 kg auf 305 kg festzustellen.
Die heißen Sommermonate haben dem DLQ zufolge auch die Zellzahlen in der Milch erhöht. Sie stiegen im Vorjahresvergleich im Mittel um 6.000 auf 241.000 Zellen/ml Milch. Auch habe es im Kontrolljahr 2017/18 eine höhere Zahl von Milchproben mit mehr als 400.000 Zellen/ml gegeben; der entsprechende Anteil nahm um 0,3 Prozentpunkte auf 12,6 % zu.
Unterdessen setzte sich der Strukturwandel in der Milchviehhaltung weiter fort. Die Zahl der Betriebe in der Milchkontrolle verringerte sich bis zum Stichtag 30. September 2018 gegenüber dem Vorjahr um 1.822 oder 4,1 % auf 42.390. Parallel dazu nahm die Zahl der kontrollierten Kühe um rund 64.640 Tiere oder 1,8 % auf 3,59 Millionen Stück ab. Der durchschnittliche Kuhbestand je Kontrollbetrieb stieg damit um 2,0 Tiere auf 84,7 Kühe.
Der DLQ geht davon aus, dass sich das Dürrejahr 2018 aufgrund der in vielen Regionen ungenügenden Grobfutterversorgung auch auf die Ergebnisse des Prüfjahres 2018/19 auswirken wird.
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