Nach Angaben der Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) sind hierzulande die zur Vermarktung angemeldeten Stückzahlen zuletzt zwar etwas gestiegen. Doch reichte das immer noch recht kleine Angebot für die Nachfrage der Schlachtbetriebe kaum aus. Die Vereinigung setzte deshalb am vergangenen Mittwoch (14.8.) ihre Leitnotierung für Schlachtschweine um 3 Cent auf das neue Jahreshoch von 1,88 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) herauf.
Innerhalb von drei Wochen ist der
VEZG-Preis um 14 Cent gestiegen und hat mittlerweile das höchste Niveau seit Ende August 2013 erreicht. Die nach dem Ende der Schulferien wieder lebhaftere Fleischnachfrage sowie der anziehende Chinaexport halfen dabei.
Auch in den Niederlanden, Belgien, Italien und Österreich haben sich die Notierungen seit Ende Juli mehr oder weniger ähnlich stark nach oben bewegt. In Österreich war das Lebendangebot dem Verband der landwirtschaftlichen Veredlungsproduzenten (VLV) zufolge trotz der verkürzten Schlachtwoche wegen Mariä Himmelfahrt nur knapp ausreichend. Vereinzelt hätten sogar Partien vorgezogen werden müssen. Die Notierung legte ebenfalls um 3 Cent zu und wurde mit 1,86 Euro/kg SG festgestellt. Dabei taten sich laut VLV Schlachtbetriebe mit Zulassung für den Chinaexport mit der Preiserhöhung leichter als Unternehmen, die vorwiegend den heimischen Markt bedienen.
In Belgien begrenzte ebenfalls der Feiertag die Schlachtaktivitäten; bei knappem Schweineangebot stiegen die Preise dennoch auch dort, und zwar um 2 Cent/kg Lebendgewicht (LG).
In Italien sorgten die zahlreich vorhanden Touristen weiter für einen guten Fleischabsatz, was bei sommerlich geringem Schlachtaufkommen zu einem Notierungsanstieg von 4,4 Cent/kg führte.
Spanische Notierung unverändertVerhaltener fiel die Aufwärtsentwicklung der Schlachtschweinenotierung am französischen Marché du Porc Breton wegen des fehlenden Schlachttages aus, wo es am vergangenen Donnerstag (15.8.) im Vorwochenvergleich um 1,1 Cent/kg SG nach oben ging. Für Ende August werden zum Urlaubsende aufgrund der traditionellen Schweinefleischangebote im Handel deutlichere Notierungsaufschläge erwartet.
Der dänische Schlachtkonzern
Danish Crown hob seine Auszahlungsleistung vergangene Woche um umgerechnet 4,0 Cent/kg SG an. Der Fleischabsatz am
EU-Binnenmarkt laufe bei anziehenden Teilstückpreisen besser, teilte das Unternehmen mit.
In Spanien blieb die für zwei Wochen festgeschriebene Notierung dagegen auf dem Niveau von 1,465 Euro/kg SG stabil.
Deutlich teurer hatten die Schlachtbetriebe in der EU die Schweine nach Kommissionsangaben bereits in der Woche zum 11. August einkaufen müssen. Im
Schnitt waren für Tiere der Handelsklasse E 176,70 Euro/100 kg zu zahlen; das waren 2,92 Euro oder 1,7 % mehr als eine Woche zuvor. Dabei konnten sich die belgischen
Mäster über einen besonders hohen Aufschlag von 4,0 % freuen.
In Polen, Österreich, Deutschland und den Niederlanden ging es mit den Schlachtschweinepreisen zwischen 2,8 % und 3,4 % nach oben.
In Spanien und Frankreich konnten die Erzeuger dagegen keine höheren Geldforderungen durchsetzen. Zu den wenigen Ländern mit nachgebenden Preisen gehörten die Slowakei und Estland mit einem Minus von 0,6 % beziehungsweise 0,7 % sowie Rumänien mit einem Abschlag von 1,6 %.