Die «Rhein-Zeitung» berichtete am Donnerstag über einen Gastwirt, der beim ersten Januar-Hochwasser beim Andernacher Pegelstand von vermeintlich 8,19 Metern nach dem Rechten habe schauen wollen und seine Gaststätte schon überschwemmt vorgefunden habe.
«Schuld sind verfälschte Höhenangaben für den Pegel, über die sich der Gastronom und andere Rheinanrainer mächtig aufregen», hieß es weiter. Es gehe hier um eine Differenz von elf Zentimetern, die bei der Entscheidung für das rechtzeitige Wegräumen etwa von Mobiliar einen gewaltigen Unterschied machen könne.
Der stellvertretende Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamts Bingen, Florian Krekel, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag, am Pegel Andernach gebe es eine «lokale hydraulische Besonderheit» im Zusammenhang mit zwei 80 Meter davon entfernten Mess-Sensoren. Die bekanntgegebenen Pegelstände könnten daher tatsächlich verwirren.
«Wir prüfen, wie wir das verbessern können», erklärte Krekel. Das sei aber eine Sache von Monaten und nicht wenigen Tagen. «Mess-Stellen verlegt man ungern.» Denn es gehe um die Vergleichbarkeit mit früheren Werten.
Krekel riet Rheinanliegern, sich bei ihren Vorkehrungen für
Hochwasser nicht auf eine Genauigkeit von zehn Zentimetern bei der Vorhersage der Pegelstände zu verlassen. Auch die Temperaturwerte im
Wetterbericht würden schließlich mit einer gewissen Bandbreite angegeben.