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   13.11.2018 | 10:13 | Plastikverpackungen 

Plastik: Die große Gefahr im Alltag

Plastikverpackungen im Supermarkt, Mikroplastik in Kosmetika und Reinigungsmitteln, Plastiktüten auf dem Wochenmarkt – immer noch nutzen Menschen zu viel Plastik.

Plastikverpackungen
Sowohl in Europa als auch in vielen anderen Ländern der Welt sehen die Strände so oder so ähnlich aus. Plastikmüll ist in den Meeren und an den Küsten ein großes Problem für Mensch, Tier und Umwelt. (c) proplanta
Zum Teil geschieht das unbewusst, beispielsweise durch Mikroplastik in Lebensmitteln und Make-up, zum Teil aber auch sehr bewusst, wenn Verbraucher sich den Salat nochmal in eine Plastiktüte einpacken lassen, obwohl dieser bereits in Plastik eingeschweißt ist. Kunststoff stellt für die Umwelt und die Verbraucher ein großes Gesundheitsrisiko dar, weshalb jetzt unter anderem die EU ein Verbot für Einweg-Plastikartikel auf den Weg gebracht hat. Zudem ist es auch im Kleinen möglich, Plastik einzusparen oder ganz frei davon zu leben.

 

Die Problematik mit dem Kunststoff

Laut einer Studie wirft jeder Deutsche pro Jahr rund 220 Kilogramm Verpackungsmüll weg, damit liegt Deutschland europaweit auf Platz 1. Dieser traurige Rekord zeigt, dass dringend etwas im Kampf gegen den Plastikmüll getan werden muss. Denn nicht nur hier ist der Verbrauch von Plastik ein großes Problem. Erst vor Kurzem wurde bekannt, dass die norwegische Küste voller Plastikmüll ist, ähnlich wie es auch an Atlantik- und Pazifikküsten der Fall ist. Ebenfalls findet sich Mikroplastik in Fischen – und nicht nur dort: Forscher haben erst kürzlich den Kot von Menschen untersucht und auch dort Rückstände von Mikroplastik gefunden. Zwar ist diese Studie aufgrund der geringen Anzahl an Probanden wenig aussagekräftig, allerdings lässt sich eine Tendenz erkennen, die nun verifiziert werden soll.

Das große Problem von Plastik ist, dass der Kunststoff nicht biologisch abbaubar ist. Unter UV-Strahlung kann Plastik zerfallen, allerdings dauert dieser Vorgang mehrere Hundert Jahre. Im Meer hingegen erfolgt dieser Zerfall schneller, was im Umkehrschluss dazu führt, dass Fische, Muscheln, Krustentiere sowie andere Lebewesen des Meeres die kleinen Kunststoffteilchen mit Nahrung verwechseln, diese fressen und daran sterben können. Denn Plastik ist nicht nur langlebig, sondern auch unverdaulich. Deshalb sollten Landlebewesen ebenfalls davon Abstand nehmen, Plastikteilchen aufzunehmen. Der Magen ist anderenfalls mit Plastik gefüllt und die Lebewesen verhungern, da sie keine Nahrung mehr aufnehmen.

Das Ziel: Kein Plastik mehr

Das große Ziel der EU und vieler Umweltorganisationen ist es daher, den Plastikverbrauch drastisch zu reduzieren. Die Partei Bündnis 90/die Grünen hat sich beispielsweise zum Ziel gesetzt, bis 2030 ausschließlich Kunststoffprodukte in Deutschland auf dem Markt zu wissen, die entweder wiederverwendbar, abbaubar oder kosteneffizient zu recyclen sind. So soll unter anderem das Plastikmüll-Problem abgeschafft werden. Den Plastikverbrauch zu reduzieren, haben auch andere Parteien und Nicht-Regierungsorganisationen auf der Agenda. Viele Organisationen geben zudem handfeste Tipps, wie Verbraucher effektiv weniger Plastik nutzen können.

Auch immer mehr Unternehmen im Einzelhandel ziehen mit und bieten entweder gar keine Plastiktüten mehr an oder nur noch gegen ein Entgelt von circa 20 Cent. Stattdessen sind immer häufiger Papiertüten in den Geschäften zu finden. Allerdings sind diese nur marginal besser als Plastiktüten, wie Studien feststellten. Die sinnvollste Alternative für Plastiktüten sind Stoffbeutel, zum Beispiel aus Jute. Diese lassen sich waschen und somit sehr oft wiederverwenden, bevor sie irgendwann ausgedient haben. Und selbst dann ist Jute umweltschonend zu recyceln.

Zum Teil geschieht das unbewusst, beispielsweise durch Mikroplastik in Lebensmitteln und Make-up, zum Teil aber auch sehr bewusst, wenn Verbraucher sich den Salat nochmal in eine Plastiktüte einpacken lassen, obwohl dieser bereits in Plastik eingeschweißt ist. Kunststoff stellt für die Umwelt und die Verbraucher ein großes Gesundheitsrisiko dar, weshalb jetzt unter anderem die EU ein Verbot für Einweg-Plastikartikel auf den Weg gebracht hat. Zudem ist es auch im Kleinen möglich, Plastik einzusparen oder ganz frei davon zu leben.

Die Problematik mit dem Kunststoff

Laut einer Studie wirft jeder Deutsche pro Jahr rund 220 Kilogramm Verpackungsmüll weg, damit liegt Deutschland europaweit auf Platz 1. Dieser traurige Rekord zeigt, dass dringend etwas im Kampf gegen den Plastikmüll getan werden muss. Denn nicht nur hier ist der Verbrauch von Plastik ein großes Problem. Erst vor Kurzem wurde bekannt, dass die norwegische Küste voller Plastikmüll ist, ähnlich wie es auch an Atlantik- und Pazifikküsten der Fall ist. Ebenfalls findet sich Mikroplastik in Fischen – und nicht nur dort: Forscher haben erst kürzlich den Kot von Menschen untersucht und auch dort Rückstände von Mikroplastik gefunden. Zwar ist diese Studie aufgrund der geringen Anzahl an Probanden wenig aussagekräftig, allerdings lässt sich eine Tendenz erkennen, die nun verifiziert werden soll.
 

PlastikstrohhalmeBild vergrößern
Klassische Strohhalme aus Plastik, wie sie in vielen Bars immer noch Verwendung finden, sollen in absehbarer Zeit durch wiederverwendbare Alternativen ersetzt werden. Das EU-Parlament hat über ein entsprechendes Verbot abgestimmt. (c) proplanta
Die Europäische Union plant, dem hohen Aufkommen von Plastikmüll in der EU entgegenzuwirken. So hat das EU-Parlament in einer Abstimmung darüber entschieden, welche Einwegartikel aus Kunststoff künftig verboten werden sollen. Sobald die einzelnen Mitgliedsstaaten erklärt haben, dass sie das Verbot akzeptieren, wird ein entsprechender Gesetzesentwurf auf den Weg gebracht. Folgende Dinge könnten damit in ihrer jetzigen Form bald der Vergangenheit angehören:

- Strohhalme

- Plastikgeschirr und Plastikbesteck

- Wattestäbchen etc.

Allerdings soll laut EU-Parlament keiner der Gegenstände ersatzlos gestrichen werden. Für Plastikstrohhalme gibt es zum Beispiel bereits sinnvolle Alternativen aus Papier, aus Glas oder aus wiederverwendbarem Kunststoff. Auch für andere Plastikgegenstände sollen noch Alternativen gefunden oder entwickelt werden, die dann den Kunststoff ersetzen können.

Zero Waste: Im Kleinen anfangen

Generell gilt im Kampf gegen den Plastikmüll, dass jeder Verbraucher schon seinen Beitrag zum Umweltschutz leisten kann. Der Aufwand muss dazu nicht so groß sein wie ein EU-weites Verbot verschiedener Gegenstände. Auch das tägliche Verhalten beeinflusst die Menge an Plastikmüll, die der Einzelne produziert. Die sogenannte Zero Waste-Bewegung versucht, Müll generell zu vermeiden, insbesondere bezogen auf Plastikmüll. Wer folgende Tipps befolgt, produziert automatisch weniger Müll und leistet somit einen sinnvollen Beitrag gegen das anhaltende Plastikmüll-Problem:

 

  1. Keine Plastiktüten mehr nutzen. Obst und Gemüse im Supermarkt müssen nicht in dünne kleine Plastiktütchen verpackt sein, ebenso der Gesamteinkauf. Stattdessen ist es sinnvoll, einfach einen wiederverwendbaren Jutebeutel zum Einkauf mitzunehmen, um gar nicht erst in Versuchung zu kommen, Plastik zu kaufen.
  2. In vielen deutschen Großstädten gibt es sogenannte Unverpackt-Läden. Dort können Verbraucher alle Gegenstände des täglichen Bedarfs in selbst mitgebrachte Boxen und Tütchen abfüllen – die natürlich wiederverwendbar sind. Bezahlt wird dann lediglich der „Rohpreis“ der Ware, in den meisten Fällen nach Gewicht.
  3. Bambus ist ein guter Ersatz für Plastik. Das funktioniert beispielsweise bei der Zahnbürste daheim oder bei Trinkbechern für unterwegs. Und wenn die Bambus-Zahnbürste ausgedient hat (sie sollte, wie auch das Pendant aus Plastik, alle drei Monate ausgetauscht werden), ist sie sogar kompostierbar!
  4. Metall statt Plastikflasche: Eine Thermoskanne oder Wasserflasche aus Metall ist wiederbefüllbar, umweltfreundlich und produziert de facto keinen Müll. Und in der Regel hat das deutsche Leitungswasser Trinkwasserqualität, das heißt, es kann bedenkenlos getrunken werden.
  5. Kein Essen to go kaufen. Fertige Salate, geschmierte Sandwiches aus dem Kühlregal und ähnliche Lebensmittel sind meist in Plastik verpackt. Statt sich in der Mittagspause schnell eine solche Mahlzeit zu kaufen, ist es sinnvoll, das Essen vorzubereiten und in der eigenen Box zur Arbeit mitzunehmen.
Körbe zum EinkaufenBild vergrößern
Taschen oder Körbe eignen sich gut für den regelmäßigen Wocheneinkauf im Supermarkt. Sie sind umweltfreundlich und können immer wieder benutzt werden. Auch bei der Shoppingtour sind derartige Beutel praktisch. (c) proplanta
Pd
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