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28.02.2019 | 06:00 | Parasitalogie 

Universität Hohenheim: Wie gefährlich ist die Hyalomma-Zecke?

Stuttgart - Welche Gefahr von eingewanderten Zecken in Deutschland ausgehen, will die Universität Hohenheim erforschen.

Hyalomma-Zecke
(c) Carola Schubbel - fotolia.com
Die Parasitologin Ute Mackenstedt bat am Mittwoch in Stuttgart die Bevölkerung um Hilfe: «Wir sind dankbar für jede eingesandte Hyalomma-Zecke, die wir im Labor erforschen können», teilte sie mit. Wie sich der Parasit ausbreitet, sei noch unklar. In ihrer Heimat gilt die Zecke als Überträgerin einiger Erreger - etwa des für Menschen unter Umständen sogar tödlichen Krim-Kongo-Virus.

Die beiden Zeckenarten Hyalomma marginatum und Hyalomma rufipes werden seit einigen Jahren in Einzelfällen in Deutschland nachgewiesen. Ursprünglich sind sie in Afrika, Asien und Südeuropa verbreitet und werden vermutlich durch Zugvögel eingeschleppt. «Der Klimawandel scheint es der Hyalomma-Zecke zu erlauben, auch dauerhaft in Deutschland Fuß zu fassen», so Prof. Mackenstedt.

Der Parasit sei doppelt bis dreimal so groß wie seine europäischen Verwandten und hat auffällig geringelte Beine. Ein weiterer Unterschied: Die Hyalomma jagt aktiv. «Sie erkennt Warmblüter auf Distanzen von bis zu zehn Metern und kann sie über mehrere Hundert Meter verfolgen.»

Aber auch die heimische Holzbock-Zecke war 2018 bei den überdurchschnittlichen Temperaturen besonders aktiv.  Experten beobachten eine Verschiebung der Risikogebiete: «Im vergangenen Jahr trat jede fünfte Erkrankung außerhalb der bekannten Risikogebiete auf», erklärte Mackenstedt. Sie riet zur Impfung - in betroffenen Gebieten gleich für die ganze Familie.

In Baden-Württemberg ist unter anderem der Landkreis Ravensburg besonders betroffen: «Bereits im Jahr 2017 traten dort 19 Fälle auf. Mit 23 Fällen hat sich die Zahl im Jahr 2018 noch einmal gesteigert», berichtete Rainer Oehme vom Landesgesundheitsamt. In ganz Baden-Württemberg wurden 268 Patienten gezählt.
dpa/lsw
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