Mit der Ausgabe von Papieren an institutionelle Investoren seien 5 Milliarden Euro eingesammelt worden, teilte der Dax-Konzern am Dienstagabend in Leverkusen mit. «Mit dieser Transaktion haben wir die Ausfinanzierung der
Übernahme von Monsanto erfolgreich abgeschlossen», sagte Finanzvorstand Wolfgang Nickl.
Bereits am Morgen hatte
Bayer die Emission von Anleihen im Wert von insgesamt 15 Milliarden US-Dollar (rund 12,9 Mrd. Euro) bekannt gegeben. Mit dem Geld soll ein Teil der Kredite für die Zwischenfinanzierung der rund 63 Milliarden US-Dollar schweren Übernahme zurückgezahlt werden.
Am Dienstag sollte auch die Frist für die Bayer-Aktionäre ablaufen, sich über Bezugsrechte an der
Kapitalerhöhung des Konzerns zu beteiligen. Mit der Ausgabe neuer Aktien will Bayer einen weiteren Teil der Monsanto-Übernahme finanzieren. Die Nachfrage nach den neuen Bayer-Anleihen war hoch. Nach Unternehmensangaben war die Platzierung der Emissionen mehrfach überzeichnet.
Bayer hatte
Monsanto samt übernommener Schulden für 63 Milliarden Dollar (rund 54 Mrd. Euro) erworben und will einen großen Teil des Kaufpreises mit Eigenkapital stemmen. Es ist die größte Übernahme eines deutschen Unternehmens im Ausland.
Mit dem Kauf von Monsanto steigt Bayer zum weltgrößten Hersteller von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln auf. Die Integration des US-Riesen in die eigenen Konzernstrukturen muss allerdings noch warten. Diese kann erst erfolgen, wenn der Verkauf wichtiger Geschäftsteile an den Rivalen BASF abgeschlossen ist - eine Auflage der Kartellbehörden.
So muss sich Bayer von seinem Gemüse- und Feldsaatgut-Geschäft, von Aktivitäten bei «Digital Farming» sowie vom weltweiten Geschäft mit dem Unkrautbekämpfungsmittel Glufosinat-Ammonium trennen. Insgesamt geht ein Umsatzvolumen von 2,2 Milliarden Euro an
BASF. Der Rivale zahlt dafür rund 7,6 Milliarden Euro.
Der Name Monsanto soll künftig verschwinden. Das Image des US-Konzerns ist schwer angeschlagen - unter anderem wegen seines Unkrautbekämpfungsmittels
Glyphosat, das Sammelkläger und einige Studien für krebserregend halten. Am Montag begann in San Francisco ein erster Prozess - viele weitere könnten folgen.