«Es war an unseren Standorten ein außergewöhnlich schlechtes Windjahr», sagte Innogy-Finanzvorstand Bernhard Günther am Dienstag bei der Vorlage der Geschäftszahlen für das dritte Quartal. Die
Stromerzeugung aus Wind und Wasser liege seit Mai in jedem Monat deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Der Rückgang sei durch neue ans Netz genommene Anlagen nur teilweise ausgeglichen worden. Statt 350 Millionen Euro erwartet Innogy aus dem Geschäft mit den erneuerbaren Energien nur noch einen Ergebnisbeitrag von 300 Millionen Euro. Innogy sieht sich bei Windenergieanlagen auf See weltweit auf Platz fünf.
Insgesamt verdiente der vor der
Übernahme durch den Konkurrenten Eon stehende Energiekonzern in den ersten neun Monaten erheblich weniger als im Vorjahr. Das bereinigte Nettoergebnis, die Grundlage für die Dividendenausschüttung, ging um mehr als ein Viertel auf rund 720 Millionen Euro zurück. Neben dem schwächeren Geschäft mit erneuerbaren Energien waren sinkende Ergebnisse im Vertrieb und im Netzbereich Gründe dafür. Seit Jahresbeginn hat Innogy in Deutschland etwa 50.000 Kunden verloren.
Die negative Entwicklung sei seit dem zweiten Quartal aber gestoppt, sagte Günther. In Deutschland hat Innogy rund 7,8 Millionen Kunden. Die Debatte um den Braunkohletagebau Hambach der Innogy-Mutter
RWE habe bislang keine spürbare Auswirkung auf die Kundenzahlen, sagte Günther.