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01.08.2019 | 16:16 | Beiratssitzung ohne Erfolg 

Streit bei Tönnies: Beirat erklärt sich für nicht zuständig

Bielefeld/Rheda-Wiedenbrück - Im erneut aufgeflammten Streit um die Führung im Fleischkonzern Tönnies hat eine außerordentliche Beiratssitzung keine Klärung gebracht.

Tönnies Familienstreit
(c) proplanta
In dem Streit geht es um den Kauf von zwei deutschen Werken des schweizerischen Wurstwarenherstellers Bell Food («Zimbo»). Robert Tönnies hatte sich bei der Übernahme von seinem Onkel und Mitgesellschafter Clemens Tönnies (63) übergangen gefühlt, weil der Beirat nicht zugestimmt hatte.

Am Donnerstag stellte der Beirat in einer außerordentlichen Sitzung nach eigenen Angaben mehrheitlich fest, dass für den Kauf der beiden Standorte keine Zustimmungspflicht durch den Beirat bestehe. «Gleichzeitig wurde der Erwerb der beiden Standorte als sehr positiv bewertet und vom Beirat zustimmend zur Kenntnis genommen», teilte das Unternehmen mit.

Robert Tönnies kritisierte die Entscheidung. «Ich fühle mich vom Verhalten des Beiratsvorsitzenden getäuscht», teilte er der dpa mit. Entgegen den Bestimmungen des Einigungsvertrages habe der Beirat sich in dieser Entscheidung für nicht zuständig erklärt. «Es steht zu vermuten, dass hier Haftungsfragen, denen sich einzelne Beiratsmitglieder ausgesetzt fühlen, eine Rolle gespielt haben», so Robert Tönnies weiter. Auch wenn die Transaktion nicht mehr rückgängig zu machen sei, behalte er sich rechtliche Schritte gegen das Verhalten einzelner Beiratsmitglieder vor, betonte er.

Clemens Tönnies und sein Neffe Robert haben sich über Jahre vor mehreren Gerichten über den Führungsanspruch und Gesellschafteranteile gestritten. Beide halten 50 Prozent am Unternehmen. Robert ist der Sohn und Erbe des verstorbenen Firmengründers Bernd Tönnies. Im April 2017 hatten die beiden eine außergerichtliche Einigung präsentiert. Von beiden Familienstämmen gestellte Geschäftsführer und eine neue Beiratslösung sollten Konflikte und Streitfragen bereits im Vorfeld verhindern.

Die Tönnies-Gruppe mit weltweit rund 16.000 Mitarbeitern hat 2018 mit dem Schlachten von Schweinen und Rindern einen Umsatz von 6,65 Milliarden Euro erzielt.
dpa/lnw
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