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18.06.2018 | 10:31 | Geschäftsbericht 

ZG Raiffeisen-Gruppe: Gute Ernte und Expansion bei der Agrartechnik sorgen für Umsatzplus

Karlsruhe - Die ZG Raiffeisen-Gruppe befindet sich trotz anhaltend schwieriger Rahmenbedingungen wieder im Aufwind. Das genossenschaftliche Unternehmen mit Sitz in Karlsruhe verzeichnet für das Geschäftsjahr 2017 einen leichten Umsatzzuwachs auf 1,1 Mrd. EUR.

ZG Raiffeisen Umsatz
(c) proplanta
Für das Plus sorgten vor allem die beiden Sparten ZG Raiffeisen Vermarktung und Technik. Während die gute Ernte das Getreidehandelsgeschäft ankurbelte, zeigten bei der in eine GmbH ausgegliederten ZG Raiffeisen Technik die Expansionsaktivitäten Wirkung. Das Ergebnis des Konzerns von 9,3 Mio. EUR vor Steuern ist gegenüber dem Vorjahr ebenfalls deutlich gestiegen.

„Wir sind auf einem guten Weg“, kommentierte der Vorstandsvorsitzende Dr. Ewald Glaser die Zahlen, die am 18. Juni bei der Bilanz-Pressekonferenz im Raiffeisenhaus in Karlsruhe vorgestellt wurden. Zuversichtlich stimmt ihn dabei unter anderem die Aus- und Weiterbildungskultur in der Unternehmensgruppe. Die ZG Raiffeisen wurde im Arbeitgeber-Ranking des Magazins Focus in der Kategorie Handelsunternehmen in Deutschland auf Platz 13 geführt. Auch der Mitgliederzuspruch scheint ungebrochen: Die Anzahl stieg 2017 um 57 Mitglieder auf nun 4.795.

Angesichts schwieriger Rahmenbedingungen seien alle Geschäftsbereiche der ZG Raiffeisen in puncto strategische Weichenstellung stark gefordert, so der Vorstandsvorsitzende. Besonders gelte das für den Geschäftsbereich Pflanzliche Produktion, der nach einem Rückgang von 8 Prozent im Jahr 2016 erneut ein Umsatzminus von 4,5 Prozent hinnehmen musste.

Beratungsleistungen für Landwirte immer wichtiger

Der Rückgang sei nur teilweise auf den Frosteinbruch im April zurückzuführen, wie Glaser erläuterte: „Während unser Agrar-Expertenwissen angesichts ständig wechselnder Mittelzulassungen und Verordnungen für die Landwirte immer wichtiger wird, lässt sich mit Betriebsmitteln bei dem aktuell sehr hohen Margendruck zu wenig verdienen.“ Beratungsleistungen, hinter denen ein enormer Wissensaufbau steckt, erbringt die ZG Raiffeisen kostenlos, hinzu kommen zahlreiche Informationsveranstaltungen über das ganze Jahr hinweg.

Alle anderen Agrar- oder agrarnahen Geschäftsbereiche der Karlsruher Unternehmensgruppe blicken auf eine positive Umsatzentwicklung zurück. Vermarktung und Tiernahrung steigerten sich um 12 beziehungsweise 6,4 Prozent, die ZG Raiffeisen Technik konnte mit ihrer wachsenden Anzahl an Niederlassungen in Baden-Württemberg, der Pfalz und in Rumänien nach 147,3 jetzt 159,1 Mio. EUR umsetzen. Das Wachstum im Südwesten Deutschlands konzentriert sich auf die Tochter Agrom-Gruppe, die bereits vor Jahren in Rumänien gestarteten Geschäftsaktivitäten wurden jetzt mit der Gründung einer eigenen Gesellschaft und einer weiteren Niederlassung auf feste Beine gestellt.

Bekenntnis zur Region spricht Verbraucher an

Im Verbrauchergeschäft behauptet sich die ZG Raiffeisen-Gruppe weiterhin ordentlich. Ein Umsatzplus von 3,5 Prozent auf 94 Mio. EUR bei den Haus- und Gartenmärkten bestätigt die Entscheidung, soweit wie nur irgend möglich Produkte aus der Region anzubieten. „Besonders bei den Lebensmitteln spüren wir den darin begründeten Verbraucherzuspruch“, so Glaser. Die Zuwachsraten 2017 lagen für Schwarzwälder Weidemilch bei 25 Prozent, bei Eiern von Mitgliedsbetrieben bei 22 Prozent.

Dank eines harten Konsolidierungskurses und strategischer Neuausrichtung hat auch die ZG Raiffeisen Energie wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden. Mit gut 300 Mio. EUR Umsatz lieferte sie einen soliden Beitrag zum Jahresergebnis 2017 und ist unter einer neuen Geschäftsführung auch  2018 positiv gestartet.

In der hart umkämpften Baustoff-Branche sind nur noch schwer Zuwächse zu erzielen, was unter anderem mit dem Vormarsch der Betonbauweise zusammenhängt. Zusätzlich kämpfen die Raiffeisen Baucenter – wie viele andere Unternehmen deutschlandweit – mit spürbaren Personalengpässen im Lager- und Fuhrparkbereich. „Dank zahlreicher bereits vor zwei Jahren eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen entwickeln wir uns aber auch hier wieder positiv“, sagte Glaser.

Strategisch setzt die ZG Raiffeisen-Gruppe 2018 verstärkt auf Kooperationen sowie die gezielte Weiterentwicklung von ausgewählten Standorten und zukunftsfähigen Geschäftsfeldern. Zusammen mit der Raiffeisen Waren-Genossenschaft Kassel erfolgte die Gründung einer Einkaufsgesellschaft für Betriebsmittel, beide Häuser haben auch die IT-Betreuung in die Hände einer gemeinsamen Gesellschaft  gelegt: Die ZG Raiffeisen hat sich mit 50 Prozent in die bisherige alleinige RaiWa-Tochter Quindata eingekauft. „Beide Schritte öffnen zahlreiche Möglichkeiten, Synergien zu heben: nicht nur bei Ressourcen, sondern auch beim Erfahrungs- und Wissensaustausch“. Daneben wird die Entwicklungs- und Umsetzungsgeschwindigkeit erhöht, was in der schnelllebigen IT-Welt überlebenswichtig ist“, betonte Glaser.

Als erfolgsversprechend bezeichnete er auch die Entwicklung der erst ein Jahr alten ZG Raiffeisen Landwirtschaft 4.0 Digital GmbH. „Im Zentrum unserer Aktivitäten steht, technische Neuentwicklungen auf ihre Funktionalität und vor allem ihre Praxistauglichkeit zu testen“, so der Vorstandsvorsitzende. Aktuell laufen auf einem Versuchsbetrieb in Karlsruhe mehrere Projekte mit Anbaugeräten, die die Bewirtschaftung mittels Datenübertragung und Sensortechnik nachhaltiger und effizienter gestalten sollen. „Erst wenn wir wissen, dass die Produkte einen messbaren Nutzen für den Landwirt stiften, können wir sie auch gut vermarkten oder sinnvolle Dienstleistungen anbieten.“

Über die ZG Raiffeisen

Die ZG Raiffeisen-Gruppe mit Hauptsitz in Karlsruhe ist als Handels- und Dienstleistungsunternehmen in Baden sowie im Elsass und in Lothringen tätig. Die rund 1.900 Mitarbeiter der Genossenschaft betreiben mehr als 30 Technik-Werkstätten, 70 ZG Raiffeisen Märkte, gut 20 Raiffeisen Baucenter sowie knapp 20 Energie- und 70 Agrar-Niederlassungen. Der Jahresumsatz der ZG Raiffeisen-Gruppe lag im vergangenen Jahr bei rund 1,1 Mrd. Euro.

Pd
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