Bei herkömmlichen Arbeitsschuhen ist die Schutzwirkung eingeschränkt. Zwar sorgen sie bei körperlicher Anstrengung für Tragekomfort und schonen die Füße durch Stabilität und Atmungsaktivität, doch gewisse Verletzungen können sie nicht verhindern. Fällt beispielsweise ein schwerer Futtersack auf die Füße oder verfehlt der Träger mit der Axt sein eigentliches Ziel und landet auf dem Schuh, hält ein gewöhnlicher Arbeitsschuh der druckartigen sowie stoßartigen Belastung in der Regel nicht stand.
Die bessere Lösung sind deshalb
Sicherheitsschuhe. Sie verfügen über eine äußerst strapazierfähige Zehenkappe aus Stahl, Aluminium oder Kunststoff, die Füße zuverlässig schützt. Die Zehenkappe in Sicherheitsschuhen muss so konzipiert sein, dass sie Prüfenergien in folgendem Ausmaß standhält:
Stoßartige Belastung
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200 (± 4) Joule
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Druckartige Belastung
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15 (± 0,1) kN
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Laut Berufsgenossenschaftlicher Regel 191 für Sicherheit und Gesundheit während der Arbeit werden Sicherheitsschuhe in genormte Kategorien eingeteilt. Aufgrund der Zuordnung anhand von Produkteigenschaften fällt die Kaufentscheidung leichter.
Sicherheitsklassen im Überblick
- SB: Sicherheitsschuhe mit dieser Sicherheitsstufe verfügen über eine benzin- und ölresistente sowie rutschhemmende Sohle und bieten Grundschutz bei Festigkeit, Biegeverhalten und Abriebwiderstand.
- S1: Gleiche Eigenschaften wie SB jedoch sind diese Schuhe zusätzlich antistatisch und die Energieaufnahme am Fersen ist optimiert.
- S1P: Neben dem üblichen Grundschutz, einer antistatischen Ausrüstung, der Energieaufnahme am Fersen und der benzin- und ölresistenten Sohle sind S1P Modelle durchtrittsicher. Nägel oder sonstige Fremdkörper können nicht durch die Sohle durchdringen.
- S2: Diese Sicherheitsklasse stimmt mit den Angaben von S1 überein, bringt aber ergänzend eine bedingte Wasserdichtigkeit des Schuhoberteils mit sich.
- S3: Die Sicherheitsschuhe weisen die gleichen Faktoren auf, wie Sicherheitsklasse S1P und sind am Schuhoberteil eingeschränkt wasserdicht.
- S4: Hierbei handelt es sich um antistatische, wasserdichte Stiefel mit öl- und benzinresistenter Sohle und der Energieaufnahme am Fersen. Die Wasserdichtigkeit ist eingeschränkt.
- S5: Identische Angaben wie S4 inklusive Durchtrittsicherheit.
Welche Sicherheitsklasse letztendlich ideal ist, hängt von den Ansprüchen des Landwirts und dem individuellen Bedarf ab. Spielt Feuchtigkeit keine Rolle, ist Sicherheitsklasse 1 ausreichend. Da Schuhe aus den Klassen S1P, S3, S4 und S5 über eine profilierte Laufsohle verfügen, gewährleisten sie stets besten Halt. Für Arbeiten im Stall oder im Freien bei Nässe sind S2 Sicherheitsschuhe eine gute Wahl. Mit diesem Schuhwerk müssen sich Landwirte über das Eindringen von Feuchtigkeit keine Gedanken machen.
Stiefel der Klasse S4 sind bei Feld- und Ackerarbeiten bei schlechtem Wetter die besseren Begleiter, weil Schmutz keine Chance hat und nicht in den Schuh eindringen kann. Die Füße bleiben trocken. Auf Durchtrittsicherheit sollte Wert gelegt werden, sobald das Eintreten von scharfen und spitzen Fremdkörpern denkbar ist. Diese Eigenschaft ist oft weniger bei Landwirten, stattdessen eher bei Handwerkern gefragt.