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08.02.2015 | 00:14 | Ratgeber Einbruch 

Wohnen Sie wirklich sicher? Das 1 x 1 zum Einbruchschutz

Einbruchversuch - Sicherheitsglas

Einbruchschutz - So schützen Sie Ihr Haus richtig



Türen sichern

Nicht alle Einbrecher kommen durch die Tür, doch oftmals finden sich bereits hier große Schwachstellen. Einbruchhemmende Türen ab Widerstandsklasse 2 (nach DIN EN 1627) bieten allgemein einen guten Einbruchschutz. Türblatt, Zarge, Schloss und Beschlag bilden bei diesen Modellen keine Schwachpunkte. Oft lassen sich bereits die Außentüren allein mit Körperkraft einbrechen. Vorab sollten folgende Tipps beachtete werden:

 -      immer zweifach abschließen
 -      keine Verstecke für Schlüssel
 -      bei jedem Verlust die Schließzylinder auswechseln
 -      bei Glastüren den Schlüssel nicht stecken lassen
 -      Türspion und den Sperrbügel nutzen

Einbruchhemmende Türen werden in sechs Widerstandsklassen [RC 1 - RC 6] eingeteilt, wobei RC 6 für die höchste Widerstandsklasse steht. Empfehlenswert sind Türen ab Widerstandsklasse RC 2. Gleichwertig sind Türen, die nach der bisherigen, bis September 2011 gültigen Norm, der DIN V ENV 1627, geprüft wurden.

Die Zuordnung der einzelnen Widerstandsklassen ist mit nachfolgender Tabelle annähernd möglich.

 

"neue" DIN EN 1627

"alte" DIN V ENV 1627


Einbruchhemmung***

RC 1 N*

 

RC 2 N*

WK2
(ohne Sicherheitsverglasung)

RC2**

WK2**

RC3**

WK3**

RC4

WK4

RC5

WK5

RC6

WK6

*Einsatz nach Beratung durch die örtliche (kriminal-)polizeiliche Beratungsstelle
**im privaten Bereich üblicherweise ausreichend
*** Sicherheit nimmt von oben nach unten zu

Um Kellertüren und Nebeneingangstür richtig zu sicher, gelten die gleichen Empfehlungen wie bei einbruchhemmenden Türen. Allerdings können Kellertüren können auch mit massiven Schubriegeln nachgerüstet werden. Auch eine starke Vorlegestange aus Holz oder Profilstahl im oberen und unteren Türdrittel oder ein Querriegelschloss schützen Keller- und Nebeneingangstür vor ungewollten Gästen. Wichtig: Einfache Stahlblechtüren haben in der Standardausführung keine einbruchhemmende Wirkung! Generell gilt, dass Türrahmen (Zargen) stabil im Mauerwerk verankert sein müssen, um einen wirksamen Schutz gegen Einbruch zu bieten. Selbes gilt für Schließbleche - die mindestens 3 mm stark sein sollten, um das Aufhebeln im Schlossbereich zu erschweren. Sogenannte Bändersicherungen schützen zudem vor dem Aufhebeln im Bandbereich.

Mit Schlössern sichern


Schlösser gibt es in allerlei Ausführungen. Empfehlenswert sind Schlösser in der einbruchhemmenden Variante nach DIN 18251 der Klasse 4 oder 5. Schlösser mit Mehrfachverriegelung sollten erst ab Klasse 3 eingebaut werden. Darin sollten Profilzylinder nach DIN 18252 der Angriffswiderstandsklasse 1, oder 2 mit Bohrschutz eingebaut werden. Ein Schutzbeschlag nach DIN 18257 mit zusätzlicher Zylinderabdeckung ist außerdem erforderlich. Der Schutzbeschlag schützt den Profilzylinder und das Einsteckschloss.

Wichtiges zum Einbau: Bei Schutzbeschlägen nach DIN 18257 (ab der Klasse ES 1) ohne Zylinderabdeckung muss der Profilzylinder mit dem Schutzbeschlag außen bündig (maximale Toleranz plus/minus 3 mm) abschließen. Der Profilzylinder selbst sollte dann mit einem integrierten „Ziehschutz“ ausgestattet sein. (Quelle: k-einbruch)

Grundsätzlich gilt: Nachrüstungen für Türblatt, Türrahmen, Türbänder, Türschlösser, Beschläge und Schließbleche müssen sinnvoll aufeinander abgestimmt werden.

Prüfen Sie, ob die Türkonstruktion widerstandsfähig genug ist. Eine labile, dünne Türe sollte gänzlich ausgetauscht werden. Die Sicherheit einer Türe wird nur dann erhöht, wenn die Grundsubstanz bereits sicher ist. Auch nicht die Anzahl der Schlossriegel entscheidet über Sicherheit, sondern die gute Abstimmung von Schließblech und Rahmenkonstruktion. Bei Kunststoff- und Metallrahmentüren sollte die Hohlkammer im Profil zusätzlich gegen Abkippen abgestützt werden.

Mit Einsteckschlössern machen Sie auch diese Türen noch sicherer gegen potenzielle Einbrecher.
  • Einsteckschlössern für gefalzte Türen, sind normale Schlösser in Wohnungsabschlusstüren. Als Zusatzausstattung sollte ein verstärkter und verlängerter Stulp installiert werden.
  • Einsteckschlössern für Rohrrahmentüren sind zumeist in Türen aus Kunststoff- und Metallprofilen eingesetzt. Diese sind auch für sehr schmale Profile einbaubar und sollten  der DIN 18251 Klasse 4  entsprechen.
  • Einsteckschlössern als Mehrfachverriegelung.  Mehrfachverriegelungen mit Hakenriegeln, sorgen für Widerstand auf der Schlossseite. Nur ein Rollzapfen genügt nicht, da dieser nicht tief genug in das Schließblech eingreift. Mehrfachverriegelungen mit DIN 18251 ab der Klasse 3 verfügen über einen Riegelausschluss von mindestens 20 mm und sind extrem belastbar. 

Eine weitere Möglichkeit die Eingangs- oder Wohnungstür zu sichern ist ein Zusatzschloss  mit Sperrbügel. Es erhöht die Sicherheit, weil durch den Sperrbügel das Aufstoßen der spaltbreit geöffneten Tür verhindert werden kann. So können Sie sich vor ungebetenen Besuchern zusätzlich schützen.

Auch ein Querriegelschloss ist ein guter Einbruchsschutz und lässt sich einfach nachrüsten. Wichtig ist die Verankerung im Mauerwerk. Das Schloss sollte unterhalb des Hauptschlosses montiert und der Zylinder geschützt eingebaut werden. Querriegelschlösser gibt es auch mit Sperrbügel.

 

Querriegelschloss von AbusBild vergrößern
Maximale Sicherheit an Türen bietet ein Querriegelschloss.

Rolläden sichern



Durch Hochschieben können Rollläden an Fenstern leicht geöffnet werden. Um dies zu verhindern werden einbruchhemmende Rollläden der Widerstandsklasse 2 empfohlen. Rollläden sollten nur nachts geschlossen sein – tagsüber vermittelt ein geschlossener Rollladen das Signal: hier ist keiner zuhause. Hier bieten Zeitschaltuhren einen besonderen Komfort.

Bei einbruchhämmenden Rollläden werden die Gesamtkonstruktionen, also Rollpanzer, Führungsschienen und Hochschiebesicherung auf Schwachstellen geprüft.

Geprüfte einbruchhemmende Rollläden werden in sechs Widerstandsklassen [RC 1 bis RC 6] eingeteilt, wobei RC 6 für die höchste Widerstandsklasse steht. Empfehlenswert sind Rollläden ab Widerstandsklasse RC 2. Gleichwertig sind Rollläden, die nach der bisherigen, bis September 2011 gültigen Vornorm, der DIN V ENV 1627, geprüft wurden. Nach dieser Vornorm hießen die Klassen "WK", der Zahlenwert ist gleich. (Quelle: k-einbruch)

Einbruchhemmende Rollläden können ihren Zweck nur dann erfüllen, wenn sie  fachgerecht eingebaut werden. Standardrollläden haben keinen ausreichenden Schutz und dienen nicht der Abwehr von Einbrechern. Mit  mechanischen Zusatzsicherungen können sie dennoch gegen das Hochschieben gesichert werden.

Digitaler TürspionBild vergrößern
Ein digitaler Türspion sorgt zusätzlich für Schutz gegen Überfälle.

Türsprechanlagen/Videokameras



Um die Übersicht aus dem Innenbereich heraus zu behalten, bietet sich ein Weitwinkelspion an. Es eignet sich für Haus- und Wohnungstüren. Ein Weitwinkelspion sollte mindestens 180° abdecken. Trotzdem sollte auch der Sperrbügel beim ersten Öffnen der Tür vorgezogen bleiben. Eine Türsprechanlange, kombiniert mit einer Videokamera sorgen für noch mehr Schutz gegen Einbrecher. Für noch mehr Sicherheit kann der Tür und Zugangsweg ausgeleuchtet werden - automatisch ist das mit einem Bewegungsmelder möglich.

Fenster, Balkon- und Terassentüren schützen



Um sich vor Einbrüchen mit einfachem Werkzeug wie Schraubenzieher an Fenster, Balkon- und Terassentüren zu schützen und zu verhindern, dass diese aufgehebelt werden, gilt folgendes: Je leichter ein Fenster zu erreichen ist, desto gefährdeter ist es. Fensterrahmen, Beschläge und Verglasungen sollten zum Einbruchsschutz besonders ausgestattet sein. Aber auch das eigene Verhalten kann ein erster Schritt zu mehr Sicherheit sein:

 -  Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch bei kurzer Abwesenheit schließen
 -  Gekippte Fenster sind offene Fenster und auch von Laien leicht zu öffnen

Fenster oder Fenstertüren ab der Widerstandsklasse 2 (nach DIN EN 1627) bietet einen guten Einbruchschutz – sie wurden einer Einbruchprüfung unterzogen. Alle Komponenten sind vom Hersteller aufeinander abgestimmt.

Einfache Fensterbeschläge sind nicht einbruchhemmend. Damit sie einbruchhemmend wirken, müssen sie mit DIN 18104 ausgezeichnet sein. Der vorhandene Beschlag bei Holz- oder Kunststofffenstern mit sogenannten Einhand-Drehkippbeschlägen kann vom Fachmann um ein Sicherheitselement erweitert werden. Um sich vor Einbruch zu schützen, kann ein Standardbeschlag auch durch einen einbruchhemmenden Fensterbeschlag ausgetauscht werden. Abschließbare Fenstergriffe haben keinen Aufhebelschutz und schützen daher nicht vor Einbrechern. Abschließbare Fenstergriffe sollten nur zusammen mit einem einbruchhemmenden Fensterbeschlag mit Mehrfachverriegelung (Pilzkopfverriegelung) eingesetzt werden.

Abschließbarer Fenstergriff mit AlarmanlageBild vergrößern
Abschließbarer Fenstergriff mit Alarmfunktion von Abus.
Auch wenn sie stabiler erscheinen, so haben übliche Isolierverglasungen keine einbruchhemmende Wirkung. Einbruchhemmende Verbundsicherheitsgläser nach DIN EN 356 ab Klasse P 4 A können möglicherweise nachgerüstet werden. Auch einbruchhemmende Schutzfolie, die vom Fachmann montiert wird, kann unkompliziert nachgerüstet werden.

Häufig gekippte Fenster wie das WC-Fenster können mit einem Fenstergitter gesichert werden. Auf die Stabilität des Gitters und die fachgerechte Befestigung sollte besonders achtgegeben werden. Diese Merkmale sollte ein vom Schlosser gefertigtes Gitter haben:

 - 18 mm dicke Gitterstäbe

 - maximaler Abstand zwischen den Stäben 12 cm

 - Berührungspunkte verschweißt

 - massiv im Baukörper befestigt mit mehr als vier Punkten

Kellerfenster sind für potenzielle Einbrecher besonders verlockend. Liegen die Kellerfenster beispielsweise in Souterrain-Wohnungen, empfiehlt es sich, diese wie Erdgeschossfenster zu sichern oder mit Gittern auszustatten.

Kellerschächte wirken ebenfalls einladen, weil Einbrecher dort oft ungesehen sind. Betonierte Kellerschächte lassen sich besonders gut sichern. Sicherungsarten hierfür sind: Rollenrostsicherungen und stahlarmierte Glasbetonbausteinen. Auch Abhebesicherungen aus Flacheisen, tief im Lichtschacht, bringen zusätzliche Sicherheit. Kunststofflichtschächten sollten im Mauerwerk befestigt werden. (proplanta)
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