Die Einrichtung ist ein Forschungsnetzwerk, das von Hochschulinstituten, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und dem Deutschen Wetterdienst (DWD) gemeinsam getragen wird. Ziel des nach dem deutschen Pionier der geophysikalischen Forschung Hans Ertel (1904-1971) benannten Zentrums ist, sowohl die Wettervorhersage als auch die Beobachtung des Klimas und seiner Veränderung zu verbessern. Zugleich soll die Forschung und Lehre zu den Themen Wetter und Klima in den zuständigen Forschungseinrichtungen und beim Deutschen Wetterdienst gestärkt werden.
„Das Hans-Ertel-Zentrum für Wetterforschung verfolgt das Ziel, die nationale Atmosphärenforschung nachhaltig zu vernetzen und zu bündeln“, erklärt Prof. Dr. Gerhard Adrian, Vizepräsident und Forschungsvorstand des DWD. Die ständige Verbesserung der Wettervorhersage sei eine für die Gesellschaft immer wichtiger werdende Aufgabe. Deutschland hänge immer mehr vom störungsfreien Funktionieren zentraler Infrastrukturen wie Energieversorgung, Kommunikation, Transport und Verkehr, Trinkwasserversorgung, Landwirtschaft und dem Gesundheitssystem ab. Die Verfügbarkeit dieser lebenswichtigen Infrastrukturen sei stark vom Wetter abhängig. „Es kommt deshalb darauf an, durch immer bessere Vorhersagen und sinnvolle Anpassungen an den Klimawandel Schäden durch Wetter und Klimawandel heute und künftig zu minimieren.“
Ertel-Zentrum soll Defizite in der Wetterforschung beheben In einem Rundgespräch der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) stellten 2009 vierzig führende Wissenschaftler aus den wichtigsten meteorologischen Forschungseinrichtungen in Deutschland fest, dass die Forschungen zur Wettervorhersage und dem Klimamonitoring inzwischen so komplex seien, dass weitere Fortschritte nur durch koordinierter Zusammenarbeit zwischen dem DWD als nationalem Wetterdienst und externen Wissenschaftlergruppen möglich sind.
Mit der Ausschreibung von Forschungsvorhaben durch den DWD geht das Hans-Ertel-Zentrum genau diesen Weg. Die erste öffentliche Ausschreibung für Forschungsvorhaben erfolgte am 8. Juni 2010. Die Antragsfrist endet am 15.August 2010. „Die Themenbereiche sind attraktiv", so Adrian, "deshalb erwarte ich, dass hochrangige Projektnehmer in den Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen für das Programm gewonnen werden können."
Details zur Ausschreibung und zum Hans-Ertel-Zentrum sind zu finden unter
www.dwd.de/forschung. (dwd)