Entstanden ist die Syngenta AG mit Sitz in Basel im November 2000 aus der Fusion der Pflanzenschutzsparten Novartis und Astra-Zeneca. Neben dem Pflanzenschutz zählt das Saatgutgeschäft zu den Kernkompetenzen des Unternehmens.
Seit der Gründung hat sich der Umfang des Saatgutgeschäftes nahezu verdoppelt. Nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden Michael Pragnell ist jährlich in diesem Segment mit eine Wachstum von 3 - 4 % zu rechnen, wobei der Schwerpunkt auf Mais und Soja liegt.
Ein wichtiger Schritt konnte mit der Zulassung des Biotech-Produktes Agrisure RW in Amerika erreicht werden. Das Produkt verbindet den Schutz gegen den Maiwurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera), einem bedeutenden Schädling im Maisanbau (jährl. Schäden ca. 1 Mrd. US Dollar), und die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem nicht selektiven Herbizid Glyphosat, was die Unkrautbekämpfung in Mais vereinfacht. Zudem steht die Zulassung für einen dritten Anwendungsbereich bevor: der Schutz vor dem Maiszünsler, einem ebenfalls gefürchteten Maisschädling.
Rund 800 Mio. US Dollar investiert Syngenta jährlich in die Forschung und Entwicklung. Davon fließen gegenwärtig 30 % in die Biotechnologie. Obwohl die Abneigung der Verbraucher gegenüber der grünen Biotechnologie in Europa, im Gegensatz zu Nord- und Südamerika sowie Asien z.B. China und Indien noch groß ist, dürfte sich das in einigen Jahren nach Meinung des Syngenta-Chefs legen, sofern die Vorteile für den Endverbraucher erkennbar sind. Dazu zählen beispielsweise ein besserer Geschmack bei Gemüse oder gesündere Inhaltsstoffe. Die Forschungsaufwendungen will Syngenta daher in diesem Segment in den kommenden Jahren auf 50 % steigern.
Darüber hinaus entwickelt Syngenta einen Mais, der bereits ein spezielles Enzym enthält, das sonst zur Herstellung von Bioethanol zugesetzt werden muss. Das steigert erheblich die Effizienz bei der Verarbeitung. Die Zulassung dieser Masisorte ist in den Vereinigten Staaten für 2007 geplant; die Markteinführung ein Jahr später.
Der Markt boomt:12 -13 % der Maisernte wurden im vergangenen Jahr in den Staaten zu Bioethanol verarbeitet – in diesem Jahr werden es Schätzungen zu Folge fast 20 % sein.
Bis 2012 soll jährlich ein neues Produkt zur Marktreife gelangen. Dazu zählen auch potenzielle Blockbuster-Kandidaten, die ein Umsatzvolumen von mind. 150 Mio. US Dollar generieren. Nur so lassen sich auch die die hohen Entwicklungskosten decken.
Für das laufende Jahr peilt Syngenta ein zweistelliges Wachstum im Ergebnis je Aktie an. Das bis 2008 formulierte Ziel gilt dabei auch schon für 2006. Die Zielvorgabe sei umso ehrgeiziger, als der Gewinnzuwachs in dem für die Branche wichtigen ersten Halbjahr nur 9 % betragen hatte. Nicht zuletzt waren hierfür die Witterungseinflüsse verantwortlich.
Quelle: FAZ, Dow Jones 10/2006