Das Vorsteuerergebnis nahm im Geschäftsjahr 2014 um knapp 21 Prozent auf 42 Millionen Euro ab, teilte die
Agravis Raiffeisen AG (Hannover/Münster) jetzt mit. Zum Ergebnis nach Steuern macht das nicht börsennotierte Unternehmen traditionell keine Angaben. Der Umsatz ging um 1,3 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro zurück. «Allein der Rubel hat uns einige Millionen gekostet», sagte Vorstandschef Clemens Große Frie.
Dem Konzern sei es gelungen, Marktanteile ausbauen. Die Investitionen seien mit insgesamt 92 Millionen Euro so hoch gewesen wie noch nie.
Für das laufende Geschäftsjahr peilt der Vorstand einen Umsatz von 7 Milliarden Euro an. Das Vorsteuerergebnis soll die Marke von 50 Millionen Euro wieder überschreiten. Die Märkte in der Ukraine und in Russland bereiten dem Agravis-Chef jedoch weiterhin Sorgen. «In Russland läuft es für uns operativ einigermaßen gut. Sobald wir aber, wie beim Soja-Import nach Russland, mit dem schwachen Rubel rechnen müssen, wird es schwierig. Und da es mit der russischen Wirtschaft insgesamt nicht mehr so läuft, steigen unsere Außenstände bei unseren Vertriebspartnern langsam an», erläuterte Vorstandschef Große Frie.
Wachsen will das Unternehmen auch durch Übernahmen. Im vergangenen Jahr kündigte Große Frie zusammen mit dem dänischen Agrarhändler Dava die Übernahme des Agrarhandelsgeschäfts der Getreide AG mit Standorten in Nord- und Ostdeutschland an. Bis Mitte April 2015 erwartet der Vorstand hier eine Entscheidung des Kartellamtes.
Wegen des Verdachts verbotener Preisabsprachen im Großhandel mit Pflanzenschutzmitteln hatte das Bundeskartellamt in der vergangenen Woche bundesweit sieben Agrar-Großhändler durchsuchen lassen. Große Frie bestätigte, dass Agravis am Standort Hannover betroffen war.
Wir kooperieren mit dem Kartellamt», unterstrich er. Das Bundeskartellamt hatte betont, die Durchführung einer Durchsuchung diene der Aufklärung des Sachverhalts und bedeute ausdrücklich nicht, dass sich die betroffenen Unternehmen und Personen tatsächlich eines Kartellrechtsverstoßes schuldig gemacht hätten. (dpa/lnw)