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15.10.2009 | 15:48 | Agrarforschung 

BioÖkonomieRat plädiert für Stärkung der Forschungsförderung im Agrarbereich in neuer Legislaturperiode

Berlin - Der Forschungs- und Technologierat Bioökonomie (BioÖkonomieRat) hat erneut auf die Rolle zukunftsträchtiger Forschungsfelder hingewiesen.

Labor
(c) Andreas F. - fotolia.com
Der BioÖkonomieRat wird gemeinsam vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert und ist bei acatech angesiedelt. Angesichts des weltweit steigenden Energie-, Nahrungs- und Wasserbedarfs sei es von zentraler Bedeutung, dass Deutschland die Forschung im Agrarbereich ausbaue. Der Rat betonte zudem die Notwendigkeit einer verbesserten Kooperation aller Forschungsbereiche.

Zwei Monate nach der Übergabe der ersten Empfehlungen an das Bundesforschungs- und Bundeslandwirtschaftsministerium hat der Forschungs- und Technologierat Bioökonomie seine Forderung nach einer Intensivierung der Forschungsförderung im Agrarbereich bekräftigt. Die Agrarforschung nehme eine zentrale Rolle bei der Lösung globaler Herausforderungen im Zusammenspiel mit anderen Forschungsbereichen ein, heißt es. Im Hinblick auf die Steigerung der Nahrungsmittelproduktion und Energiebereitstellung auf Biomasse-Basis müsse der Forschungs- und Technologiebereich Bioökonomie insgesamt gestärkt werden. Dies gelte umso mehr angesichts der Knappheit biogener Ressourcen, und damit auch hinsichtlich der Sicherung eigener Ressourcen.

Der Ratsvorsitzende Prof. Dr. Reinhard Hüttl, Vorstandssprecher des Deutschen GeoForschungsZentrums in Potsdam, betonte, dass die Forschungsförderung deshalb vermehrt über Sektorengrenzen hinweg erfolgen müsse. Die Forschungsstrukturen müssten entsprechend abgestimmt werden. Dazu seien die Kooperation zwischen den Ressorts sowie ein Ausbau der Forschungsförderung unabdingbar, wenn Deutschland den internationalen Forschungstrends in diesem Bereich folgen wolle. Er erhoffe sich von der neuen Legislaturperiode des Deutschen Bundestags eine Stärkung der Forschungs- und Technologieförderung im Bereich Bioökonomie. Die am 10. Juli 2009 veröffentlichten Empfehlungen des Rates stellten eine gute Basis für entsprechende forschungspolitische Weichenstellungen dar, sagte er.

Der Rat verwies erneut darauf, dass die Bioökonomie, zu der neben Agrar- und Forstwirtschaft auch die Aqua-Kulturen sowie Teile der Chemie-, Pharmazie-, Kosmetik-, Papier- und Textilindustrie einschließlich der Energiebereitstellung zählen, bereits heute einen herausragenden Wirtschaftszweig in Deutschland und der Europäischen Union darstelle. In Zukunft werde dieser im globalen Maßstab weiter an Bedeutung gewinnen. Europaweit erwirtschafte die Branche derzeit rund 1,6 Billionen Euro Jahresumsatz mit 22 Millionen Beschäftigten. In Deutschland seien es zwei Millionen Menschen, die jährlich zu einer Wertschöpfung von rund 300 Milliarden Euro beitrügen. (idw)
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