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27.12.2009 | 12:47 | JointLab  

BASF und KIT eröffnen gemeinsames Forschungslabor

Karlsruhe - Mit "IP3" - innovative Produkte, intelligente Partikel, integrierte Prozesse - haben das KIT und die BASF SE ein gemeinsames Labor für Verfahrenstechnik in Karlsruhe gegründet.

Forscherin
(c) Darren Baker - fotolia.com
Das von den Partnern paritätisch geführte JointLab ist zunächst für fünf Jahre eingerichtet. Im Fokus steht die Entwicklung nanostrukturierter Funktionsmaterialien für den Einsatz in der organischen Elektronik, als Pigmente, Agro-Chemikalien, Arzneimittel sowie als Katalysatoren.

Der Finanzierungsrahmen des gemeinsamen Labors liegt bei etwa acht Millionen Euro. BASF, KIT und das Land Baden-Württemberg stellen diese Mittel zur Verfügung.

Wissenschaftsminister Professor Dr. Peter Frankenberg gratuliert zum Startschuss des "sehr erfolgversprechenden Modells" einer engen Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft. "Im IP3 haben sich zwei Global Player zusammengefunden, die ihre Kompetenzprofile gegenseitig erweitern und abrunden. Dabei decken sie ein hochaktuelles Forschungsfeld ab. Die Erkenntnisse des IP3 werden sowol für die BASF als auch für das KIT Grundlage für weitere Projekte werden, die direkt in die Anwendung führen."

Zum IP3-Team gehören in seiner ersten Phase 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, darunter 11 Doktoranden; von Seiten des KIT beteiligen sich zunächst fünf Institute mit ihrem Know-how und ihrer Infrastruktur an der Zusammenarbeit. Das IP3 ist dezentral konzipiert, um die vorhandenen Kompetenzen der Partner effektiv und effizient zu nutzen und in Zukunft bedarfsorientiert wachsen zu können.

"Mit der Einrichtung des JointLab am KIT wollen wir die langjährige exzellente Zusammenarbeit zwischen der Universität Karlsruhe und den Forschungseinheiten der BASF weiter intensivieren", betont Professor Rainer Diercks, Leiter des Kompetenzzentrums Forschung und Technologie Chemikalien der BASF. "Wenn wir neue Wege in der Entwicklung integrierter Prozesse, ausgehend von den Rohstoffen bis hin zum fertigen Material, beschreiten wollen, so erfordert dies ein hohes Maß an Kompetenz auf dem Gebiet der Partikeltechnik und die eng verzahnte Zusammenarbeit einer interdisziplinären Forschergruppe - Voraussetzungen die im JointLab besonders gut erfüllt sind."

Für Professor Gerhard Kasper, Leiter des Bereiches Gas-Partikel-Systeme im Institut für Mechanische Verfahrenstechnik und Mechanik am KIT ist die Kombination von grundlagenorientierter Forschung und anwendungsnaher Entwicklung bei diesen Projekten besonders Erfolg versprechend: "Nur gut verstandene Prozesse lassen sich zielführend optimieren und auf neue Anwendungen übertragen", so der Wissenschaftler.

Die Forscher im JointLab untersuchen die einzelnen Prozessbausteine mit modernsten Methoden, um sie später zu skalieren und wie im Baukasten für die jeweilige Anwendung zusammenschalten zu können. Ziel sind partikulär aufgebaute Materialien mit extrem kleinen, aber sehr präzise über die Prozessführung steuerbaren Strukturen. Präzision, Reproduzierbarkeit und Modularität der Verfahrensschritte auf der Nanometer-Skala sind die Schlüssel für eine optimal angepasste Funktionalität und damit entscheidend für die Umsetzung vieler innovativer Produktideen. Gleichzeitig sehen die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bessere Chancen für eine nachhaltige Produktion auch bekannter Materialien: Präzise steuerbare Prozesse gehen mit wertvollen Rohstoffen sparsam um und garantieren das sichere Handling von Nanopartikeln bis hin zum konfektionierten Produkt.

Weitere Informationen zu den Projekten im gemeinsamen Labor IP3 und zu den beteiligten Wissenschaftlern unter: www.ip3.de. (idw)
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