Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
30.11.2010 | 08:22 | Unternehmen 

Bayer erreicht erste Etappe bei REACH

Leverkusen - Bayer hat die Registrierung von 125 Großstoffen gemäß der "REACH-Verordnung" der Europäischen Union fristgerecht zum 1. Dezember 2010 abgeschlossen.

Chemikalienpolitik
Nach geltendem europäischem Recht ist dies zwingende Voraussetzung, um diese Stoffe auch in Zukunft weiter produzieren und vermarkten zu dürfen. Drei Jahre lang waren mehr als 50 hochqualifizierte Experten ausschließlich mit dieser Aufgabe befasst.

"Die REACH-Verordnung haben wir mit großem Engagement umgesetzt. Es ist uns wichtig, den hohen Sicherheitsstand unserer Chemie-Produktion auch auf diese Weise erneut zu dokumentieren", sagt Dr. Wolfgang Grosse Entrup, Leiter des Konzernbereichs Nachhaltigkeit und Umwelt.

REACH (Registration, Evaluation and Authorisation of Chemicals, zu deutsch: Registrierung, Auswertung und Zulassung von Chemikalien) ist am 1. Juni 2007 in Kraft getreten und regelt die Chemikalienpolitik in Europa von Grund auf neu. Ziel ist es, durch ein umfassenderes Datenmaterial einen noch besseren Schutz von Mensch und Umwelt zu erzielen. Bis zum 1. Dezember 2010 müssen danach alle Stoffe mit einer jährlichen Produktionsmenge von über 1.000 Tonnen registriert sein, die bereits bei Inkrafttreten von REACH hergestellt wurden. Zu diesem Zweck stellten Projektgruppen der Bayer-Teilkonzerne für jeden zu registrierenden Stoff anspruchsvolle, maßgeschneiderte Stoffbewertungen zur Verfügung. Diese Informationen werden an die eigens für die Umsetzung von REACH geschaffene Europäische Chemikalien-Agentur (ECHA) in Helsinki gegeben. Viele der 125 Stoff-Dossiers sind über hundert Seiten stark.

"Die Teilkonzerne haben bereits frühzeitig mit dieser komplexen Arbeit begonnen, eine funktionierende Organisation aufgebaut und übergreifend sehr gut zusammengearbeitet", erklärt Dr. Andrea Paetz, konzernweite REACH-Koordinatorin, die Grundsteine für den Erfolg. Eine große Herausforderung war dabei der Abstimmungsaufwand mit Wettbewerbern in Konsortien. "Um Tierversuche zu vermeiden, hat der Gesetzgeber für Stoffe, die von mehreren Firmen gleichzeitig verwendet werden, den Austausch von Tierstudien zwingend vorgesehen", erläutert Paetz. Teile der Dossiers werden ins Internet eingestellt und sind somit der Öffentlichkeit zugänglich.

Der nächste Meilenstein folgt am 1. Juni 2013. Zu diesem Zeitpunkt müssen Stoffe im Mengenbereich von 100 bis 1.000 Jahrestonnen registriert werden. Dies betrifft viele Stoffe, die für die Teilkonzerne Bayer CropScience und Bayer HealthCare wichtig sind. Die letzte Frist für Stoffe, die bereits bei Inkrafttreten von REACH produziert wurden, endet erst im Jahr 2018. Bis dahin müssen die kleineren Stoffe (1-100 Jahrestonnen) registriert sein. REACH wird Bayer also auch in Zukunft vor große Aufgaben stellen - nicht zuletzt durch eine grundlegende Überarbeitung der REACH-Verordnung, die bereits 2012 vorgesehen ist. "Damit werden wir uns intensiv beschäftigen müssen", sagt Paetz. (Bayer)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Bayer muss in Glyphosat-Fall deutlich weniger zahlen - Aktie steigt

 Bayer blickt verhaltener auf 2024

 Bayer-Aktionäre kritisieren Management scharf

 Wegen Glyphosat: Menschenrechtler beschweren sich bei OECD über Bayer

 Bayer Crop Science schreibt rote Zahlen

  Kommentierte Artikel

 Mehr Tote bei weniger Unfällen

 Union Schuld an schwerster Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten

 Bundesbeauftragte fordert Nachbesserungen bei Tierschutz in Ställen

 EU-Agrarsubventionen veröffentlicht - Das sind die Top-Empfänger 2023

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?