Wenn es um Pferde geht, stehen die Jungzüchter des Hannoveraner Verbandes meist mit auf dem Treppchen. Absoluter Höhepunkt des Jahres ist jedoch das große Jungzüchterfinale in Verden am 15. August. Eingeteilt in vier Altersgruppen werden sich die rund 80 qualifizierten Kinder und Jugendlichen mit ihren Pferden und Ponys im Vormustern, Herausbringen, in der Pferdebeurteilung und in der Theorie messen. Dabei wird der Drang nach Perfektion deutlich: Kein Grasfleck darf am Fell und kein Sand an den Hufen zu sehen sein. Unter strenger Aufsicht frisieren die Jungzüchter ihre Pferde vor Ort, bevor sie sie den Richtern auf der großen Körbahn im Schritt und Trab vorstellen. Daneben können Einsteiger beim "etwas anderen Turnier“ ihre ersten Turniererfahrungen sammeln. Im einfachen Reiterwettbewerb, in der sogenannten Führzügelklasse und der E-Dressur geht es um das reiterliche Können des Züchternachwuchses. Mit viel Phantasie werden zudem die Teilnehmer der Paarklasse und des Mannschaftswettbewerbes ausgestattet, um mit ihren bunten Kostümen die Zuschauer zu begeistern. Im Mittelpunkt des Turniers steht die "Freude am Pferd".
Grundgedanke der Jungzüchterbewegung ist die Weitergabe von züchterischem Wissen. Denn je mehr Landwirte die Pferdezucht aufgeben, desto mehr von Generation zu Generation weitergegebene Erfahrungen gehen verloren. In der Theorie beantworten die Jungzüchter deshalb Fragen wie "Wozu dient die Tupferprobe?", "Wo liegt der Sitzbeinhöcker?" oder "Welche Wirkung besitzt das Hormon Östrogen?". Auch bei der Pferdebeurteilung profitieren die Nachwuchszüchter von den Erfahrungen langjähriger Züchter. Gemeinsam mit ihnen beurteilen die Teilnehmer drei Pferde und rangieren sie. Wer die wenigsten Abweichungen bei der Bewertung der Vierbeiner hat, gewinnt den Wettbewerb. Der Gewinn für alle: Die Erläuterung der Richter, warum sie das eine oder andere Pferd so und nicht anders beurteilt haben. Weitere Informationen gibt es unter
www.hannoveraner.com. (LPD)