Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
24.10.2009 | 04:42 | Atomenergie 

Klimaexperte: AKW nur zum Teil länger laufen lassen

Berlin - Der Umweltberater der Bundesregierung und Klimaexperte Hans-Joachim Schellnhuber plädiert für längere Laufzeiten nur eines Teils der deutschen Atomkraftwerke.

Klimaexperte: AKW nur zum Teil länger laufen lassen
«Die Kernkraftwerke mit hohen Sicherheitsstandards sollten zehn bis zwölf Jahre länger am Netz bleiben dürfen», sagte er der «Frankfurter Rundschau» (Freitag). «Safety first» müsse die oberste Maxime bei einer Laufzeitverlängerung sein. Das könne auch bedeuten, dass ältere, weniger sichere Anlagen sogar früher als im rot-grünen Atomkonsens vorgesehen abgeschaltet werden müssten.

Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung warnte davor, die Laufzeiten unbegrenzt freizugeben: «Der endgültige Betriebsschluss muss von der Politik klar festgelegt werden, weil sonst der Innovationsdruck zur Entwicklung der erneuerbaren Energien wegfällt und alternative Energieanbieter keine Investitionssicherheit haben.» Die Stromkonzerne müssten als Gegenleistung «mehr als 50 Prozent» der Zusatzgewinne in einen öffentlich verwalteten Fonds zur Förderung der erneuerbaren Energien und den Aufbau eines «intelligenten Stromnetzes» einzahlen. Nach Schellnhubers Konzept sollte sich der künftige Energiemix an einem möglichst ehrgeizigen Ausbauplan für den Ökostrom orientieren.

Die künftige schwarz-gelbe Koalition will nach einem Bericht der «Süddeutschen Zeitung» (Freitag) für den Export von Atom-Technologie wieder Kreditgarantien abgeben. Künftig sollten für den Umweltbereich die OECD-Umweltleitlinien alleiniger Maßstab bei der Prüfung von Anträgen auf Exportkreditgarantien sein, gehe aus dem Entwurf des Koalitionsvertrages hervor. Diese sogenannten Hermes-Kredite sollen deutschen Firmen die Ausfuhr wertvoller Güter erleichtern. Die rot- grüne Bundesregierung hatte nach dem Beschluss zum Atomausstieg die Vorgaben im April 2001 verschärft und von der Exportförderung Nukleartechnologien zum Neubau beziehungsweise zur Umrüstung von Atomanlagen ausgeschlossen. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Bilanz nach einem Jahr Atomausstieg

 Frankreich nimmt im Sommer neues Atomkraftwerk in Betrieb

 Ein Jahr Atomausstieg: Isar 2 kann rückgebaut werden

 Neuartige Atomreaktoren auf Jahrzehnte nicht marktreif nutzbar

 Kernkraft-Gipfel: Staaten planen schnelleren Ausbau von Atomenergie

  Kommentierte Artikel

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut