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11.11.2009 | 02:44 | Pflanzenzüchtung 

Wirksamer Sortenschutz für Züchtungsfortschritt und für eine wettbewerbsstarke Landwirtschaft

Hannover - Nur ein wirksamer Sortenschutz sichert den Züchtungsfortschritt in der Zukunft und damit die vorzügliche Wettbewerbskraft des Ackerbaus in Deutschland.

Wirksamer Sortenschutz für Züchtungsfortschritt und für eine wettbewerbsstarke Landwirtschaft
Zu diesem Ergebnis kamen die Experten Thomas Blumtritt, KWS Lochow GmbH, Udo von Kröcher, Präsident des Bundessortenamtes und Norbert Dietel, BayWa AG, im Rahmen der Forumsdiskussion "Sortenschutz = Züchtungsfortschritt" des BDP auf der Agritechnica.

Züchtungsfortschritt in der Kombination aus Ertrag, Qualität und Resistenzeigenschaft erzielt einen echten Mehrwert für die Landwirtschaft und jährlich verbesserte Wertschöpfung in Millionenhöhe. Die Züchter von Getreide und Kartoffeln müssen aber immer häufiger auf die Refinanzierung ihrer getätigten Investitionen in Züchtung verzichten. Der hohe Nachbauanteil verbunden mit hohen Gebührenausfällen setzt die Züchter massiv unter Druck und gefährdet den Züchtungsfortschritt in die Zukunft. Den Investitionen in Züchtungsfortschritt sind enge Grenzen gesetzt.

Dies wird sich nach Einschätzung der Züchter massiv auf die vorzügliche Wettbewerbskraft des deutschen Ackerbaus auswirken. "Wir Züchter müssen genau überlegen, welche Methoden wir in der Selbstbefruchterzüchtung einsetzen. Es gibt vielversprechende Lösungsansätze weiteren Züchtungsfortschritt zu erzielen. Wie die Landwirte sich jetzt zum Nachbau stellen, wird über die Zukunft des Getreideanbaus entscheiden", sagte Thomas Blumtritt im Rahmen des Forums "Sortenschutz = Züchtungsfortschritt.

Auf die rechtlichen Grundlagen im Sortenschutz wies Udo von Kroecher hin. Das Sortenschutzrecht diene dazu, im Interesse der Landwirtschaft und des Gartenbaues neue, leistungsfähigere Sorten zu schaffen. Die derzeitige Situation bei Kulturen, die nachgebaut werden können, sei sowohl für Züchter als auch für Landwirte unbefriedigend. Hier müsse Akzeptanz zur Mitfinanzierung des Züchtungsfortschritts sowie die Mittel zur Informationsbeschaffung verbessert werden, um Gerechtigkeit herzustellen.

Züchter und Landwirte müssen gemeinsam die Weichen für die Zukunft richtig stellen und eine Lösung finden, um die Leistungsfähigkeit der Züchtung für einen wettbewerbsstarken Ackerbau zu erhalten. Eine Lösung sieht Norbert Dietel in dem Einsatz von Z-Saatgut. Züchter, Händler und Landwirte sitzen in einem Boot. Hochwertiges Z-Saatgut sei die einzig sinnvolle Alternative für eine sichere Kundenzufriedenheit durch beste Sorten, Qualitäten und Reinheit. (bdp)
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