Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
04.06.2010 | 21:35 | Umweltpolitik 

BUND fordert intelligentes Sparen und legt Streichvorschläge für klimaschädliche Subventionen vor

Berlin - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat kurz vor der am kommenden Wochenende stattfindenden Sparklausur der Bundesregierung die Streichung ökologisch schädlicher Subventionen gefordert.

BUND fordert intelligentes Sparen und legt Streichvorschläge für klimaschädliche Subventionen vor
Abgeschafft werden müssten unter anderem Vergünstigungen für energieintensive Industriebetriebe bei der Ökosteuer sowie den Energie- und Stromsteuern in Höhe von rund sechs Milliarden Euro.
 
„Wir fordern die Bundesregierung auf, endlich ökologisch intelligent zu sparen. Steuervergünstigen dürfen nicht ausgerechnet jene erhalten, die am meisten Energie verschwenden. Mit Zustimmung des Bundestages kann bei Streichung der ökologisch nachteiligen Subventionen kurzfristig ein Einsparpotential von bis zu 15 Milliarden Euro pro Jahr mobilisiert werden. Das entspricht dem Sparziel der Bundesregierung für 2011“, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.
 
Wenn die Bundesregierung Sparprogramme erarbeite, müsse sie auch darauf achten, was Akzeptanz finde. Gerade die mehrfachen Vergünstigungen für besonders klimaschädliche Industriebetriebe, für die Atomkraft und für fossile Energieträger seien in Zeiten des Klimawandels nicht mehr vertretbar. Niemand könne guten Gewissens Einsparungen bei Bildung und Forschung, im Sozialen oder im Kulturbereich befürworten, wenn es auf der anderen Seite Unterstützungen in Milliardenhöhe für veraltete Industrien gebe. Alles was Natur und Umwelt schädige müsse auf den Prüfstand.
 
Der BUND warnte zugleich davor, beim Abbau staatlicher Förderungen die sogenannte Rasenmäher-Methode anzuwenden, bei der alle Subventionen um den gleichen Prozentsatz gekürzt würden. Es gebe auch Zuschüsse, auf die nicht verzichtet werden könne. „Die Bundesregierung hat in den letzten Wochen ausgerechnet dem Klimaschutz und zugleich der Wirtschaft nützende Finanzhilfen infrage gestellt. Dabei geht es um Mittel für die energetische Gebäudesanierung und die erneuerbaren Energien im Wärmebereich. Wenn solche Sparvorschläge umgesetzt werden, kann Deutschland seine Klimaschutzziele niemals erreichen“, sagte Weiger.
 
Zusatzeinnahmen ließen sich hingegen mit einer Weiterentwicklung der ökologischen Steuerreform und der Einführung einer Ticketabgabe im Flugverkehr erzielen. Es sei vollkommen inakzeptabel, dass ausgerechnet der Flugverkehr als die Klima schädlichste Verkehrsart von Mehrwert- und Treibstoffsteuern befreit sei. Der BUND plädiere außerdem für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer, deren Aufkommen für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel sowie die internationale Armutsbekämpfung eingesetzt werden müsse.
 
Ein Hintergrundpapier zum Abbau ökologisch nachteiliger Subventionen finden Sie im Internet als Kurzlink unter: http://bit.ly/c2O2HF. (bund)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Lindner: Handelskonflikt mit China verursacht nur Verlierer

 Vereinfachte Staatshilfen für Bauern länger möglich

 Kanzlerrunde zur Landwirtschaft - Ringen um Entlastungen

 EU-Kommission ermittelt gegen Firma mit Europazentrale in Deutschland

 Milliardenschweres Wachstumspaket kommt, aber ohne Agrardiesel-Subventionen

  Kommentierte Artikel

 Bundesbeauftragte fordert Nachbesserungen bei Tierschutz in Ställen

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker